Neuburg/Ingolstadt (DK) Mit der VIB Vermögen AG aus Neuburg geht es weiter aufwärts. Entsprechend zufrieden zeigten sich die Aktionäre mit der Geschäftsentwicklung der mittelständischen Immobilienholding bei der Hauptversammlung gestern in Ingolstadt.
Lediglich die etwas schwächer als in den Vorjahren ausgefallene Dividendenerhöhung von 0,45 auf 0,48 Cent je Aktie stieß auf leise Kritik. Dagegen genehmigten die Anteilseigner dem Vorstand die Möglichkeit zu neuen Kapitalmaßnahmen.
Die Mini-Zinsen, die gute Konjunktur und die starke Immobiliennachfrage spielen der VIB Vermögen in die Hände. Fuhr die auf den Erwerb sowie die Verwaltung von Gewerbeimmobilien spezialisierte Gesellschaft 2014 „einen Umsatz- und Ergebnisrekord“ ein, wie Finanzvorstand Holger Pilgenröther sagte, so sind für 2015 wieder neue Bestwerte in Sicht. So erwartet VIB Vermögen betriebliche Erträge in Höhe von 74 bis 77 (Vorjahr: 70,5) Millionen Euro und ein Ergebnis vor Steuern und Zinsen von 53 bis 56 (51,6) Millionen Euro. Und Vorstandschef Ludwig Schlosser verwies in diesem Zusammenhang darauf, „dass wir unsere Prognosen in den letzten Jahren immer erfüllt oder übererfüllt haben“.
Dabei kommt der VIB Vermögen weiterhin das überaus niedrige Zinsniveau zugute. Jedenfalls hat sich die Gesellschaft für neue Investitionsprojekte – in diesem Jahr erneut in einem Volumen von rund 65 Millionen Euro – bereits zehnjährige Darlehen zu einem Zinssatz von zwei Prozent gesichert, einschließlich der Forward-Kosten, wie Schlosser betonte. Die Finanzierung künftiger Vorhaben fällt damit deutlich günstiger aus bisher und sollte sich, so Pilgenröther, „positiv auf das Ergebnis auswirken“.
Gegenwärtig hält die VIB Vermögen vor allem im boomenden süddeutschen Raum 102 Gewerbeimmobilien mit einer Gesamtfläche von etwa 950 000 Quadratmetern. Die durchschnittliche Mietrendite liegt bei etwa 7,5 Prozent.
Die Aktionärsvertreter Manuela Tränkel von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger sowie Günther Hausmann von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz lobten den Vorstand für das „sehr solide Wachstum in allen Geschäftsbereichen“ (Hausmann). Angesichts der hohen Immobiliennachfrage mit entsprechend steigenden Preisen fragte Tränkel aber, wo denn noch „attraktive Investmentmöglichkeiten“ für VIB Vermögen bestünden, zumal die Zinsen künftig eher steigen dürften. Schlosser sah durchaus Wachstumschancen, versicherte aber, dass die Gesellschaft nicht zu jedem Preis kaufe und auf nachhaltige Profitabilität setze.
Zuversichtlich zeigte sich Schlosser für das geplante Kongresshotel in Ingolstadt. Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 35 Millionen Euro, so Immobilienvorstand Martin Pfandzelter, werde „eine deutliche Stärkung unseres Portfolios“ bringen. Das Projekt solle 2017/18 verwirklicht werden. Der Mietvertrag mit der Betreibergesellschaft Maritim laufe über 20 Jahre. Als Mietrendite nannte Schlosser 6,5 bis 7,0 Prozent.
