Neuburg - Das tat weh, und zwar so richtig.
Der VfR hat sich eine weitere bittere Niederlage eingefangen. Gegen Cosmos Aystetten klingelte es - wie schon vor einer Woche gegen Durach - gleich viermal im Kasten der Neuburger, die ihrerseits kein Tor erzielen konnte. Zweimal eine 0:4-Packung also und das unmittelbar hintereinander.
Dabei hatten Experten beide Mannschaften auf Augenhöhe eingeschätzt. Zwar waren die Neuburger bei der Begegnung mit Durach zeitweise förmlich eingebrochen, doch auch Cosmos hatte zuletzt gegen Kempten nicht unbedingt einen überzeugenden Auftritt hingelegt und die Partie mit 1:2 verloren. Beide Teams sind zudem verletzungsgeschwächt. So setzte VfR-Trainer Alexander Egen zwar Sebastian Habermeyer und Yannick Woudstra ein, doch galten beide als etwas angeschlagen. Auch auf Fabian Heckel musste der Trainer verzichten und vor allem blieb Fabian Scharbatke, der sich im Spiel gegen Durach verletzt hatte, auf der Bank.
Als Aufsteiger galt Cosmos Aystetten von vorneherein als schwieriger Gegner. Der Angriff ist bissig und erfolgreich. Vor allem der wuchtige 1,90-Meter-Mann Maximilian Drechsler gilt als schusssicher; er hat bereits fünf Tore in dieser Saison erzielt. Auch konnte der VfR seit 2016 kein Spiel gegen Cosmos gewinnen. Andererseits erwies sich die Aystettener Abwehr bisher als durchaus überwindbar. Die Neuburger waren also gewarnt vor schnellen Vorstößen der Gastgeber und hatten ein Auge auf Drechsler. Doch "Man of the Match" wurde ein anderer. Marcel Burda erwies sich als höchst gefährlicher Spezialist für Freistöße.
Die Schwaben ließen ihr Können von Beginn an aufblitzen. Nach einer schönen Kombination gelangte Yildrim Dönmez an den Ball und versuchte sich an einem Schuss auf den Neuburger Kasten, verfehlte ihn allerdings. Nur eine Minute später stand Marcel Burda vor dem VfR-Schlussmann Philipp Mayr, traf jedoch nicht das Tor - für diesmal. Bereits in der 12. Minute - die Neuburger kamen kaum zu Atem - gelang Hardy Noack nach einem Pass von Fabian Krug der erste Treffer. Die Egen-Elf begann sich zu wehren, aber bei einem direkten Freistoß aus etwa 20 Metern Entfernung war Marcel Burda dieses Mal erfolgreich. Vom Innenpfosten prallte der Ball unhaltbar ins Netz - 2:0. Burda ließ die Neuburger nicht wieder ins Spiel kommen. Nur drei Minuten später verwandelte er den nächsten Freistoß zum 3:0. Er versenkte den Ball aus etwa 16 Metern am linken Pfosten, wobei der Neuburger Torwart dabei etwas unglücklich aussah.
Die erste Chance für die Gäste kam in der 38. Minute: Nach einer Flanke von Sebastian Habermeyer kam Matthias Riedelsheimer mit dem Kopf an den Ball, verfehlte aber das Tor. In der 40. Minute hätten die Gastgeber dann fast das 4:0 geschafft: Maximilian Heckel kam frei vor dem Neuburger Kasten zum Schuss, scheiterte aber am reaktionsschnellen Neuburger Schlussmann Philipp Mayr.
In der 2. Halbzeit schien sich der VfR etwas gefangen zu haben, dennoch gelang der Elf kaum noch etwas. Nennenswerte Angriffe starteten die Lila-Weißen nicht mehr. Zwar brachte Alexander Egen noch Hakan Düzgün und Michael Belousow für Woudstra, die seiner Mannschaft mehr Initiative verschaffen sollten, doch auch das nutzte nichts mehr. Ein Tor von Dominik Isufi in der Nachspielzeit rundete das Ergebnis aus Aystettener Sicht ab und versetzte dem VfR einen letzten Schlag. Nach einem groben Abwehrfehler der Gäste brauchte Isufi den Ball nur noch einzuschieben. Dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel, ist zum einen der mangelnden Chancenausbeute der Schwaben zu verdanken, zum Gutteil aber der Neuburger Abwehr.
Viel Zeit bleibt Chefcoach Alex Egen nicht, um seine Elf wieder aufzubauen. Bereits am Mittwoch empfängt der VfR den FC Memmingen II (18.30 Uhr).
VfR: Philipp Mayr, Maximilian Eberwein, Matthias Riedelsheimer, Sebastian Habermeyer, Yannick Woudstra (75. Michael Belousow), Marcel Mehl, Julian Mayr, Ray Bishop, Sebastian Rutkowski, Stefan Klink (59. Hakan Düzgan), Marco Bader (36. Maximilian Jahner)
Tore: Hardy Noack (12.), Marcel Burda (30.), Marcel Burda (32.), Dominik Isufi (92.)
Schiedsrichter: Dominik Kappelsberger mit den Assistenten Christian Kaiser und Alexander Gröbmair
Zuschauer: 145
