Eichstätt
VfB will seinen "Lauf" fortsetzen

Ohne Top-Torjäger Fabian Eberle und Kevin Kühnlein gegen Schalding-Heining?

05.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:50 Uhr
Robust und zweikampfstark präsentierte sich Winterneuzugang Kevin Kühnlein (links) - hier im Zweikampf mit Torjäger Sascha Marinkovic vom SV Wacker Burghausen - zuletzt. Gegen Unterföhring droht der Abwehrstabilisator ebenso wie Sturmführer Fabian Eberle nun auszufallen. −Foto: Traub/Archiv

Eichstätt (EK) Vor dem Duell morgen (14 Uhr) gegen den Tabellenachten SV Schalding-Heining droht dem VfB Eichstätt der Ausfall zweier Leistungsträger. Denn hinter den Einsätzen von Winter-Neuzugang und Innenverteidiger Kevin Kühnlein sowie Top-Torjäger Fabian Eberle stehen zwei dicke Fragezeichen. Unabhängig davon will der VfB seinen tollen Lauf fortsetzen.

Kühnlein hatte sich im Heimspiel gegen den TSV Buchbach eine schwere Beckenprellung zugezogen, und Eberle musste am Ostermontag in Rosenheim nach einem heftigen Tritt in die Achillessehne zur Halbzeit ausgewechselt werden. "Bei beiden muss man abwarten, wie sich die Verletzung entwickelt", sagt VfB-Trainer Markus Mattes. Er hofft, dass beide einsatzfähig sind und er auf sie zurückgreifen kann. Denn schonen will er weder Kühnlein noch den gelb-gefährdeten Eberle (bei der nächsten Verwarnung ist er für ein Spiel gesperrt) - auch nicht im Hinblick auf das "Spiel des Jahres" nächsten Samstag (12.30 Uhr) im Grünwalder Stadion vor über 12.500 Zuschauern gegen den TSV 1860 München. "Mir ist es lieber, wenn sie gegen Schalding spielen als umgekehrt. Denn gegen die Löwen tut man sich auch in Bestbesetzung äußerst schwer, Punkte zu holen", sagt er und ergänzt: "Trotz unserer guten Ausgangslage wollen wir den Klassenerhalt so frühzeitig wie möglich perfekt machen. Denn wir treffen in einigen Spielen noch auf Mannschaften, die hinten drin stehen und die Punkte dann unbedingt brauchen. Da wollen wir nicht unter Zugzwang stehen."

Punkte für ein weiteres mögliches Regionalligajahr holte seine Mannschaft zuletzt reichlich und rückte bis auf den sechsten Rang vor. In der Rückrunden-Tabelle stehen "die Jungs" hinter den Bayern-Amateuren und den Münchner Löwen sogar auf Rang drei. "Das ist eine schöne Momentaufnahme - und natürlich ist es auch unser Ansporn weiterhin vorne dran zu bleiben", sagt Mattes angriffslustig. Eichstätt mit 40 Zählern auf Rang sechs und Schalding-Heining mit 39 Punkten auf Platz acht sind tabellarisch in denselben Gefilden unterwegs. Auf dem Papier ist ein echter Favorit also nicht auszumachen, auch wenn die Eichstätter aktuell den besseren Lauf haben und seit Ende Oktober von 36 möglichen Punkten 26 Zähler holten. Die Niederbayern um Spielertrainer Stefan Köck verloren dagegen nach der Winterpause bereits drei Spiele. Zuletzt unterlagen sie dem 1. FC Schweinfurt mit 1:2. Immerhin gewann die SV-Truppe die wichtigen Spiele im Abstiegskampf gegen die SpVgg Greuther Fürth II (3:2) und den FC Unterföhring (2:1) und verschaffte sich etwas Luft nach oben.

Auffällig ist die Vielzahl an Gegentreffern. Denn mit 58 Einschlägen stellt der SV Schalding-Heining nach dem FC Unterföhring (64) die zweitschlechteste Defensive der Liga. "Sie haben ein paar heftige Klatschen kassiert wie beispielsweise beim 1:7 gegen den FV Illertissen oder beim 3:6 gegen den 1. FC Nürnberg II. So etwas spiegelt sich natürlich im Torverhältnis wieder", so Mattes.

Von solchen Ergebnissen und auch Statistiken lässt er sich in seiner Arbeit und der Spielvorbereitung nicht beeinflussen. Der 42-jährige Übungsleiter hat gehörigen Respekt vor dem schnellen Umschaltspiel der Passauer. Darauf wird er seine Truppe auch einstellen, denn da seien die Gäste die beste Mannschaft der Liga. "Da müssen wir höllisch aufpassen und dürfen ihnen nicht in das offene Messer laufen. Denn sobald sie eine Möglichkeit sehen, um ihren Torjäger Markus Gallmaier vorne in der Spitze in Szene zu setzen, dann machen sie das auch."

Dabei ist Gallmaier nicht einmal der beste Knipser der Schaldinger. In der internen Torjägerliste steht er mit zwölf Treffern hinter dem ehemaligen österreichischen Zweitliga-Fußballer Fabian Schnabel (13). Dieser ist aber nicht mehr dabei, auch wenn er Anfang des Jahres noch verlauten ließ, dass er sich in Schalding pudelwohl fühle. Doch die Lockrufe anderer, höherklassiger Vereine wurden ob seiner Toreffizienz immer lauter. Schließlich gab der 24-jährige Angreifer dem Werben nach und schloss sich in der Winterpause dem Drittligisten FSV Zwickau an. "Ich will die Chance nutzen und im Profifußball Fuß fassen. Dafür muss ich aber jetzt gewaltig Gas geben", sagte Schnabel nach dem vollzogenen Wechsel. Bei mittlerweile vier Kurzeinsätzen mit insgesamt 93 Minuten Spielzeit gelang ihm bereits ein Treffer für die Sachsen. Ein Tor, das er gegen die Eichstätter morgen schon mal nicht mehr schießen kann.

Norbert Dengler