Schamhaupten
Verwirrende Verkehrsführung

Bei der Bürgerversammlung in Schamhaupten geht es um zahlreiche örtliche Themen

29.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:49 Uhr
  −Foto: Danhauser

Schamhaupten (DK) Von den einst 14 eigenständigen Gemeinden ist am Sonntagvormittag die ehemals selbständige Gemeinde Schamhaupten mit der Bürgerversammlung an der Reihe gewesen. Unter anderem ging es um eine sonderbare Verkehrsführung am Ortsausgang von Sandersdorf in Richtung Schamhaupten.

Altmannsteins Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) begrüßte 38 Bürger sowie zehn Marktratsmitglieder, darunter den Dritten Bürgermeister Josef Wagner (CSU), den örtlichen Marktrat Georg Pollinger (CSU/PW) sowie Johannes Brückner von der Polizeiinspektion Beilngries, im Pfarrheim zu Schamhaupten zur alljährlichen Teilbürgerversammlung.

Das Pondorfer Feuerwehrauto ist bestellt, wie der Bürgermeister mitteilte, und wird im dritten Quartal kommenden Jahres ausgeliefert. Demzufolge dürfte das bisherige Einsatzfahrzeug der Pondorfer Wehr in Schamhaupten stationiert werden. Das neue Fahrzeug, das Pondorf erhält, wird 62000 Euro kosten. Der Aufbau wird von der Firma Ziegler in Höhe von 125000 Euro erledigt, bevor die Firma Krümpelmann die feuerwehrtechnische Ausstattung für 18000 Euro ins Fahrzeug packt. Zum Schluss kommt noch ein Rettungssatz für 22000 Euro in das Mittlere Löschfahrzeug, so dass der Gesamtpreis des Fahrzeuges von ursprünglich 193000 Euro auf 227385 Euro angestiegen ist. Der staatliche Zuschuss bleibt bei 49000 Euro.

Weitere örtliche Themen wurden im vergangenen Jahr abgearbeitet: Der Bundesstraßenbegleitende Radwegbau zwischen Pondorf und Schamhaupten ist derzeit in einer Phase, in der es um Grundstückserwerb geht. Bauherr ist der Bund, der auch die Kosten trägt, jedoch schiebe dieser die Grundstückserwerbsverhandlungen an die Gemeinde weiter. "Wir werden sehen, wie sich das entwickelt", so der Bürgermeister.

Ebenso wurden im Ort diverse Risse in der Asphaltdeckschicht geschlossen. Die im vorigen Jahr angeregte Straßenlampe im "Gangl" kann zum Bedauern der Bürger nicht realisiert werden. Der Bauausschuss habe diesen Verbindungsweg von der Ortsmitte zur Kramerwiese besichtigt und sich für eine Lampe entschieden. Als mit dem Energieanbieter Bayernwerk dies vor Ort besichtigt wurde, waren die Umsetzungskosten so hoch, dass dieses Vorhaben nicht zu realisieren sei, da der komplette Weg herausgerissen und aufgegraben werden müsse, um die Lampe mit Strom zu versorgen, erläuterte Hummel.

Marktratsmitglied Georg Pollinger dankte allen Bürgern, die sich am Dorfleben beteiligen, unter anderem beim Garten- und Landschaftspflegeverein, der die Verkehrsinsel sowie den Dorfplatz sauber hält. Auch dankte er den Bürgern, die den Wierlweg von Sträuchern freigeschnitten und den Weg gemulcht haben - und diesen somit wieder begehbar machten. Auch dankte Pollinger allen, die sich am Tag der Umwelt beteiligen. Ein ganz besonderer Dank ging an die Familie Hermann, die seit Jahren den Prozessionsweg entlang der Schambach mäht sowie im Winter räumt.

Im vergangenen Jahr wurde das Feuchtbiotop unterhalb des Weihers nicht gemäht. Das sei vom Landratsamt nach eigener Aussage vergessen worden, berichtete Pollinger. Ein Dorn im Auge ist die teilweise chaotische Parksituation von Eltern am Kindergarten, die die Kindergartenkinder morgens bringen und mittags wieder abholen, so Pollinger. Hier sei schlicht die Vernunft derer gefragt, die die Kinder fahren.

Eine Verkehrsmessung ergab, dass in diesem Bereich die erlaubten 50 Kilometer pro Stunde meist nicht eingehalten wurden. Deshalb wurde jetzt zu den Stoßzeiten die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert. Somit dürfte ein Abbiegen auf die B299 sicherer werden, wie schon mehrfach gefordert wurde.

Hummel ging auf die Zahlen in Schulen und Kindergärten ein. Die Schule Altmannstein besuchen in 14 Klassen 262 Schüler. Die Grundschule Sandersdorf wird von 115 Schülern in sechs Klassen besucht. In zwei Kombiklassen werden die 32 Schüler an der Schule in Pondorf unterrichtet. In den beiden Kindergärten und Kinderkrippen in der Großgemeinde sind insgesamt 208 Kinder untergebracht. Den örtlichen Kindergarten in Schamhaupten besuchen in fünf Gruppen 83 Kinder sowie 18 Krippenkinder in zwei Gruppen.

Für den Breitbandausbau wurden in den vergangen Jahren 600000 Euro durch die Kommune getragen, obwohl dies Sache vom Bund sei. In den nächsten Jahren wird das Höfeprogramm in Angriff genommen, dann würden kleine Orte und Weiler mit Glasfaserkabel versorgt. Bis dies alles abgeschlossen sein wird, hat die Gemeinde rund 750000 Euro investiert.

Die erste Wortmeldung der offenen Diskussion drehte sich nicht direkt um dem Schamhauptener Friedhof, sondern vielmehr ging es um den Parkplatz. Gerade bei Beerdigungen oder jetzt an den Tagen um Allerheiligen werde der Friedhof stark frequentiert, so ein Besucher. Jedoch könnten nur ein paar Autos in unmittelbarer Nähe abgestellt werden. Also werden die Autos auf der B299 geparkt, teilweise außerhalb des Ortsschildes, so der Schamhauptener. Zwischen Friedhof und Schambach sei ein rund 1800 Quadratmeter großer Grundstücksstreifen, den man als Parkfläche herrichten könnte. Die Verantwortlichen des Rathauses sowie der Bauausschuss werden dies prüfen, so Bürgermeister Hummel.

Wie auch schon in den vergangenen Jahren gab es eine Wortmeldung zum Inneren des Friedhofes. Moniert wurde, dass beim Aufsuchen des Komposts der aufgesplittete Weg verlassen werden müsse. Ein Gangsteig, so der Bürger, würde diese Situation verbessern. Gerade jetzt, wenn es regne und nass ist, werde ruckzuck der Rasen zu Matsch. Da dieser Wunsch vor zwei Jahren schon einmal angesprochen worden war, hatte Bürgermeister Norbert Hummel gleich die Antwort parat. Damals wurde der angesprochene Punkt in Augenschein genommen, jedoch war man sich im Ausschuss einheitlich einig, dies nicht umzusetzen. Jedoch werde die Anregung nochmal in die To-do-Liste mit aufgenommen, um diese im Nachgang im Marktrat zu besprechen, versicherte der Bürgermeister.

Auf eine etwas seltsame Beschilderung und Verkehrsführung wurde am Ortsausgang von Sandersdorf in Richtung Schamhaupten hingewiesen. Wenn man mit dem Fahrrad Richtung Schamhaupten fährt, muss erst die rechte Fahrbahnseite verlassen und links der Rad- und Fußweg benutzt werden. Nach zirka 30 Metern muss dann die Überquerungshilfe passiert werden, um den Rad- und Fußweg zu erreichen, der entlang der B299 führt. Da wäre es sinnvoller, das Schild zu entfernen, und dafür die Einfahrt von der Bundesstraße in den Rad- und Fußweg zu verbessern, so der Antragsteller.

Da es keine weiteren Wortmeldungen mehr gab, bedankte sich Altmannsteins Bürgermeister bei allen Bürgern, die am aktiven Leben in der Gemeinde und über deren Bürgerpflicht hinaus mitwirken, und wünschte sich auch für die Zukunft weiterhin ein gutes Miteinander.

Kommissar Johannes Brückner von der Polizei Beilngries ergriff in der Versammlung ebenfalls das Wort. Beginnend mit der Mordstatistik, die von Mexiko angeführt wird, wo im Schnitt jeder 1000. Bürger ermordet werde, ging es über Europa und Deutschland nach Bayern. Bayern sei neben Baden-Württemberg und Hessen das sicherste Bundesland. 960 Fälle gab es bei der Dienststelle Beilngries im Vorjahr. Mit 119 Straftaten führt Körperverletzung das Ranking an. Das Schlusslicht mit 27 sind Wohnungseinbrüche. Dies nahm der Dienststellenleiter gleich als Übergang zum Thema "Einbrüche und was kann ich dagegen machen kann". Meist würden die Einbrecher über Terrassentüren oder Hintereingänge kommen, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit. In erster Linie müsse es den Einbrechern so schwer wie möglich gemacht werden, ins Haus zu gelangen. Sei es mit absperrbaren Fenstergriffen oder akustischen Anlagen an den Fenstern. Hierzu können die Kollegen der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Polizei Ingolstadt kontaktiert werden, die auch gerne zu den Bürgern nach Hause kommen und auf Schwachstellen hinweisen.

Martin Danhauser