Altmannstein
Verwendung als Bierzeichen

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Altmannstein (bid) In dem Eimer, der vor 86 Jahren von Josef und Walburga Streitberger nach Ingolstadt gebracht wurde, befanden sich über 3000 sogenannte Handheller und einige Hundert Pfennige.

In Ingolstadt wurden diese auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts datiert, die Sammlung an die Staatliche Münzsammlung in München zur ausführlichen wissenschaftlichen Beschreibung weitergeleitet.

Die Scherben des Topfes blieben im Stadtmuseum, sie sind heute nicht mehr vorhanden. Nach einer Richard Kürzinger zufolge eher oberflächlichen Bestimmung des Schatzes – „die erbetene numismatische Würdigung durch die Fachstelle ist damals aus unbekannten Gründen unterblieben“ – behielt die Staatssammlung etwa 70 Stück, der Rest ging zurück nach Ingolstadt. Das Stadtmuseum kaufte eine unbekannte Zahl, ebenso der Historische Verein Oberbayern, der Historische Verein Neuburg und wohl noch einige andere mehr: „Was dann noch übrig war, bekam die Familie Streitberger zurück.“ Man verwendete diese dann teils als Bierzeichen.

Es war damals bei Hochzeiten noch üblich, dass die Gäste vom Hochzeitslader beim Kassieren des Mahlgeldes Bierzeichen bekamen: „Auf diese Weise erfüllten die Münzen nach nahezu 600 Jahren wieder ihren ursprünglichen Zweck als normiertes Tauschmittel im Warenverkehr“ meinte der Heimatforscher Kürzinger. All diese Entwicklungen sorgten dafür, dass dadurch erhebliche Verluste entstanden. Bei der Einrichtung des Heimatmuseums im Rathaus gelangte der verbliebene Rest als Schenkung der Familie Streitberger in die Obhut der Marktgemeinde Altmannstein. Auch im neuen Marktmuseum fanden sie einen Platz in einer Schausammlung. Seit dem Mai bilden die Handheller den Mittelpunkt der Sonderausstellung.