Breitenbrunn
Verschwundene Zeitzeugen

Zeichnungen des Heimatmalers Alfons Dürr erinnern an alte Mühlen im Gemeindebereich

13.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:05 Uhr

Beim Campingplatz stehen die Reste der Brockmühle. Hier fließt die Breitenbrunner Laber vorbei. - Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Im Treppenhaus des Breitenbrunner Rathauses hängen seit geraumer Zeit zehn Zeichnungen des Heimatmalers Alfons Dürr aus Neumarkt. Sie zeigen alte Mühlen im Gemeindebereich.

Wie alt die Erfindung des Mühlsteins ist, beschreibt der ehemalige Neumarkter Oberbürgermeister Kurt Romstöck in seinem Buch über die Mühlen im Landkreis Neumarkt. Demnach hat bereits der griechische Göttervater Zeus den Beinamen „Müller“. Die älteste germanische Wassermühle wurde 1993 im Paartal bei Dasing entdeckt; sie stammt aus dem Jahre 696 nach Christus. Eine weitere frühe Mühle stammt von 833 nach Christus; sie wurde im Rotbachtal bei Erftstadt-Niederberg ausgegraben.

Illustriert hat das Büchlein über die Mühlen der Künstler Alfons Dürr und dazu hat er auch Breitenbrunn besucht. Dort mündet die Bachhaupter Laber in die Wissinger Laber. Beide bilden die Breitenbrunner Laber. Die durchfließt Parleithen und speist dort die Geier-, Blanker-, Sippl- und Untermühle. Vorbei an Sankt Bartlmä mündet sie bei Haas in die Weiße Laber. Bis die Wissinger und die Bachhaupter Laber zusammenfließen, müssen sie viele Triebwerke, Wehranlagen und Mühlen passieren: Viele bestehen schon lange nicht mehr. Dürr hat diese Mühlen mit feinem Federstrich verewigt. Die Marktgemeinde hat diese Kunstwerke gekauft und präsentiert sie nun im Treppenaufgang.

Zu sehen sind die Aumühle, die Franklmühle, die Lohmühle und die Kastlmühle an der Wissinger Laber. Die Franklmühle war bis 1926 eine reine Getreidemühle, heute ist sie ein Sägewerksbetrieb. Die Mühle dürfte wohl aus dem 17. beziehungsweise 18. Jahrhundert stammen. Die Lohmühle in der Dürner Straße dürfte einst Baumrinde gemahlen haben, aus der dann Lohe für Gewerbebetriebe hergestellt wurde. 1896 wurde erstmals versucht, in der Mühle Strom zu erzeugen. Ab 1912 konnten sämtliche Häuser des Marktes mit Strom versorgt werden. Alfons Dürr hat auch die Mühlen entlang der Bachhaupter Laber gezeichnet: Die Bachhaupt-Mühle, die Mauderer-Mühle, die Bottlmühle und die Marktmühle. Die Marktmühle ist die letzte Mühle an der Bachhaupter Laber vor deren Einmündung in die Wissinger Laber. Die wohl im 18. Jahrhundert erbaute Mühle war eine Getreidemühle mit einer Ein-Blatt-Säge. 1957 wurde das unterschlächtige Wasserrad ausgebaut und durch eine Turbine zur Stromgewinnung ersetzt.

An der Breitenbrunner Laber, in der Nähe des Jura-Campingplatzes Breitenbrunn, erinnern die Überreste eines weiteren Mühlengebäudes an längst vergangene Tage. Dabei dürfte es sich um die Brockmühle handeln. Und letztendlich darf als zehnte und letzte Mühle auf den Bildern im Rathaus die historische Erbmühle an der Weißen Laber bei Gimpertshausen nicht fehlen.