Schrobenhausen
Verregneter Volksfestauftakt

06.08.2010 | Stand 03.12.2020, 3:47 Uhr

Farbenspiele im Regen: In den Pfützen auf dem Festplatz spiegelten sich am Freitagabend die bunten Lichter der Karussells. Für das Wochenende sagten die Meteorlogen Trockenheit und Sonne an . . .

Schrobenhausen (jsp/woe) Die Veranstalter hatten einen Volksfestumzug wie aus dem Bilderbuch geplant. Erstmals sollte sogar ein originales Augustiner-Brauereigespann mit dabei sein. Doch das Wetter machte nicht mit: Der Auftakt wurde kurzerhand ins Festzelt verlegt.

Immer wieder trafen sich Veranstalterin Martha Stief, Josef Plöckl, die Festwirte Georg Lanzl und Marianne Lanzl-Koch sowie Schaustellersprecher Adi Meller am Nachmittag zur Krisenbesprechung. Während der Regen unablässig aufs Festzelt prasselte, richteten alle den Blick in den Himmel und hofften auf Wetterbesserung – vergebens. Um 16.30 Uhr waren sich alle einig: Der geplante Festzug vom Rathausplatz zum Volksfestgelände muss abgesagt werden. Der Dauerregen ließ keine andere Wahl.
 
Vor allem Veranstalterin Martha Stief bedauerte die Absage, kam doch so das mit Spannung erwartete original Augustiner-Brauereigespann nicht zum Einsatz. Drei Stunden lang hatten Baptist Falter und Michael Muhr vier schwarze Kaltblütler vom niederbayerischen Regen, wo die Pferde stationiert sind, nach Schrobenhausen transportiert. Aus München, vom Gelände der Augustiner-Brauerei, hatte Rudolf Pollack mit einem Tieflader einen beladenen Bierwagen herbei geschafft. Doch der strömende Regen machte allen einen Strich durch die Rechnung. Es wurde erst gar nicht angespannt.

Nicht nur der Auftritt des Prachtgespanns, auch der Festzug fiel ins Wasser. Stattdessen wurde der Volksfestauftakt gleich ins Festzelt verlegt. Bis 18.30 Uhr füllte sich das Festzelt langsam. Franz Höcht von der Augustiner-Brauerei trug es mit Fassung: "Wir sind gesund, wir sind lustig – was wollen wir mehr" Sehen, wie sich Bürgermeister Karlheinz Stephan beim Anzapfen schlägt. Das Stadtoberhaupt brauchte ganze drei Hiebe, das Bier aus dem 30-Liter-Holzfass spritze kurz, dann reichte Josef Plöckl seinem Amtsnachfolger das Mikrofon: "O’zapft is!" Kurz. knapp, sachlich – Stephan eben.

Einige tönerne Maßkrüge zapfte Stephan noch auf Anforderung der Kellnerinnen mit dem neuen Festbier. Dann trollte sich Stephan zu den übrigen Honoratioren der Stadt, überließ den Profis am Zapfhahn wieder ihren Platz und stieß vor dem Tresen kräftig mit den anderen Prominenten an. Über das neue Bier verlor noch niemand ein Wort. Stellvertretender Landrat Alois Rauscher gab sich auf die Frage, wie das Augustiner denn nun sei, ganz diplomatisch: "Das werden wir morgen wissen . . ."