Eichstätt
Verdienter Arbeitssieg gegen harmlosen Gegner

VfB Eichstätt bezwingt punktgleiche SpVgg Bayern Hof mit 2:0 und übernimmt die Tabellenführung in der Bayernliga Nord

09.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:56 Uhr

Mittelfeldspieler Michael Panknin ist derzeit ein echter Aktivposten im Team des VfB Eichstätt. Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof zählte er zu den Besten auf dem Platz - Foto: Daniel Worsch

Eichstätt (EK) Das Spitzenspiel in der Fußball-Bayernliga Nord zwischen dem VfB Eichstätt und der SpVgg Bayern Hof entschied der Gastgeber völlig verdient nach Treffern von Kapitän Benny Schmidramsl und Rainer Meisinger mit 2:0-Toren für sich.

Während die VfBler dadurch die Tabellenführung übernahmen, blieb Hof auf Rang vier. 310 Zuschauer sahen eine flotte Partie, bei der die Heimelf zwar weniger Spielanteile hatte, aber deutlich mehr Torchancen.

VfB-Trainer Markus Mattes überraschte mit seiner Startaufstellung, indem er den zuletzt sehr aktiven Rainer Meisinger zunächst auf der Bank Platz nehmen ließ. Für ihn kam Carmine De Biasi ins erfolgreiche Team. Auf der Gegenseite nahm Hofs Trainer Miloslav Janovsky zwei Veränderungen gegenüber dem jüngsten 1:0-Heimsieg gegen Weiden vor. Eduard Root und Ales Ivasko rückten in die Startelf.

Eichstätt war sofort nach dem Anpfiff des guten Referees Wolfgang Haslberger (St. Wolfgang bei Erding) im Spiel und leicht dominant. Hof verhielt sich zunächst passiv und abwartend. Die erste nennenswerte Aktion war in der 14. Minute zu verzeichnen, als ein 30-Meter-Freistoß von Michael Panknin vorbei an Freund und Feind ging und plötzlich von Torwart Andreas Schall um den Pfosten zur Ecke geklärt werden musste. Diese Ecke hatte es dann auch in sich, denn nachdem sie schon abgewehrt war, zog Fabian Schäll vom Strafraumeck einfach ab. Sein Flachschuss zischte haarscharf am bemühten Florian Grau im Zentrum vorbei und ging knapp am Pfosten vorbei ins Aus.

In der 16. Spielminute war dann die Begegnung für Christian Maier beendet. Der Schiedsrichter-Assistent knickte um und hat sich offensichtlich derart schwer an die Bänder verletzt, dass er vom Sanka ins nahe Kreiskrankenhaus gebracht werden musste. Nach zwölf Minuten Unterbrechung wurde dann Zuschauer Max Ruhdingsdorfer, der geprüfter Schiedsrichter ist, zum Ersatzmann nominiert.

Ab diesem Zeitpunkt kam dann Hof deutlich besser ins Spiel. Sie kontrollierten das Geschehen zwar, doch agierten in der Offensive viel zu harmlos, um die gute und aufmerksame Eichstätter Abwehr ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Etwas überraschend war dann die Führung der Heimelf. Kapitän Benny Schmidramsl legte sich nahe der linken Außenlinie, sicherlich 30 Meter Entfernung zum Tor, den Ball zurecht und hämmerte ihn wie an einem Faden gezogen unhaltbar ins lange Eck. Dieser Treffer zeigte Wirkung, denn die Gäste aus Oberfranken verloren kurzzeitig die Ordnung und hätten fast das 0:2 kassiert. Schmidramsl schickte mit einem weiten Ball Florian Grau auf die linke Seite auf die Reise. Dieser brachte den Ball aus vollem Lauf vor das Tor, wo Carmine De Biasi unbedrängt den Ball aus vier Metern neben das Tor setzte. Danach konnte Hof die Partie wieder kontrollieren, hatten auch gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, doch der VfB blieb bei seinen wenigen Vorstößen deutlich gefährlicher als der sehr harmlose Gast.

Die erste echte Tormöglichkeit hatten die Gäste in der 52. Minute zu verzeichnen: Eine Hereingabe von Florian Thierhauf wollte Tomas Sturm am kurzen Pfosten stehend volley abfassen, doch er traf den Ball nicht richtig und setzte so das Spielgerät aus vier Metern neben das Tor. Dann leistete sich Frantisek Kura einen totalen Aussetzer, als er den sicherlich nicht überzeugenden Ersatz-Assistenten böse beleidigte. Schiri Haslberger stand unmittelbar neben Kura und zeigte ihm sofort die Rote Karte (55.). Diese völlig unnötige Aktion hätte seiner Mannschaft fast zweimal geschadet, denn den anschließenden Freistoß von Schäll köpfte Grau aus fünf Metern per Aufsetzer über die Querlatte. Dann reagierte Gästetrainer Janovsky, indem er mit Thomas Stock und Maximilian Krauß (für Root und Sturm) zwei frische Kräfte brachte. Kaum im Spiel versuchte es Krauß mit einem strammen Distanzschuss, der aber über das Tor ging. Die Spielvereinigung hatte zwar immer noch mehr vom Spiel, konnte aber die VfB-Abwehr nach wie vor nicht in Bedrängnis bringen. In der Schlussphase war Eichstätt dann den zweiten Treffer deutlich näher, als der Gast dem Ausgleich. Zunächst setzte Fabian Schäll den Ball nach einem blitzsauberen Konter aus 14 Metern unbedrängt neben das Tor (68.) und wenig später überlief Atdhedon Lushi auf der linken Seite die SpVgg-Abwehr, passte quer zum eben erst eingewechselten Rainer Meisinger, der aus zwei Metern nur noch den Fuß hinhalten brauchte und auf 2:0 stellte. Zwar reklamierten hier einige Hofer Abseits, doch sie lagen mit ihrer Einschätzung eindeutig falsch. Die zweite Torchance für die Gelbhemden wurde in der 83. Minute verbucht, als ein 30-Meter-Freistoß von Martin Holek gegen die Querlatte donnerte. Irgendwie bezeichnend, denn aus dem Spiel heraus brachte die Janovsky-Truppe an diesem heißen Sommertag nicht viel zusammen. In Bild passte auch, dass Holek in der Nachspielzeit auch noch VfB-Keeper Jonas Herter anschoss. Zuvor kam auf der Gegenseite der stark spielende Michael Panknin zum Abschluss, doch sein Flachschuss zischte knapp am Pfosten vorbei.

Gästetrainer Miloslav Janovsky hatte unmittelbar nach Spielende auch ein passendes Fazit: „Es war ein verdienter Sieg für Eichstätt, denn wir haben es dem Gegner zu leicht gemacht. In der Abwehr leisteten wir uns zu viele Fehler und im Angriff fehlte uns die Durchschlagskraft. Hinzu kam die dumme Rote Karte, die uns aber nicht sonderlich schwächte. Das heiße Wetter und der schlechte Platz hatten wir dann auch noch gegen uns.“ Sein Gegenüber Markus Mattes war natürlich sehr zufrieden: „Wir wussten um die Qualität der Hofer und haben uns in der Defensive entsprechend darauf eingestellt. Wir erlaubten durch eine konsequente Abwehrleistung dem Gegner kaum eine Möglichkeit und im Angriff haben wir derzeit einen echten Lauf. Für ein, zwei Tore sind wir derzeit immer Gut. So auch heute.“