Verbraucher - Überbieten Sie Ihre eigene Inflation

09.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:40 Uhr

Spüren Sie Ihn auch den Preisrückgang in der Eurozone? Nein? Kein Wunder, denn für Sie persönlich muss das nicht gelten. Darum sollte Ihre Geldanlage mehr abwerfen als Ihre tatsächliche Inflation.

Im Dezember gingen die Verbraucherpreise in der Eurozone leicht zurück, so die Statistiker. In Deutschland lag mit 0,2 Prozent noch eine minimale Teuerung vor. Aber deckt sich das auch mit Ihren Erwartungen? Wer etwa in München, Frankfurt oder Düsseldorf zur Miete wohnt, weiß, dass die offizielle Inflationsrate für ihn nicht unbedingt stimmt. Die persönliche Inflation hängt vor allem von Wohnort und Einkommen ab.

Wohnort und Inflation
Ein Münchner Mieter kann über die 0,2 Prozent Inflation, die im Dezember für Deutschland ermittelt wurden, nur den Kopf schütteln. Wenn er auf das Oktoberfest, den Viktualienmarkt oder den Englischen Garten verzichten würde, bliebe ihm wesentlich mehr vom Nettogehalt übrig. Dass diese Unterschiede zwischen Stadt und Land zwangsläufig bestehen, ist nicht gesagt. So kann der gleiche Münchner sein Auto schon für 1,19 Euro mit einem Liter E10-Benzin tanken, wohingegen ein Bewohner des 60 Kilometer entfernten Landsberg am Lech dafür mindestens 1,24 Euro bezahlen müsste. Entsprechend stärker fällt dieser Aspekt bei Pendlern ins Gewicht.

Inflation abhängig vom Einkommen
Der Wohnort ist nicht das einzige Argument. ?Das Problem ist an sich einfach. In den offiziellen Preisindex (Verbraucherpreisindex VPI) des Statistischen Bundesamtes geht ein komplizierter Warenkorb ein, der etwa alle zehn Jahre aktualisiert wird. Das Wägungsschema des Warenkorbes wird alle fünf Jahre aktualisiert. Darin sind natürlich auch Ausgaben für Strom, Autokauf, Zahnpasta usw. enthalten. Die Bevölkerung merkt an diesen Waren aber die Preissteigerung kaum, hingegen werden Preissteigerungen bei Lebensmitteln und Restaurantausgaben ganz anders und deutlich verstärkt wahrgenommen. Faktisch bei den Dingen des täglichen Bedarfes?, sagt Susanne Rässler, Professorin in Bamberg. Wer wenig verdient, ist in aller Regel stärker von Inflation betroffen, da ein verhältnismäßig großer Anteil in den Konsum fließt. Besserverdiener können ohnehin mehr zur Seite legen und können zudem von hochpreisigen Produkten auf günstige umsteigen.

Schlagen Sie Ihre tatsächliche Inflation bei der Geldanlage
Auf der Internetseite des Statistischen Bundesamtes können Sie mit wenigen Mausklicks Ihre individuelle Inflationsrate berechnen lassen. Sollte Ihnen Ihre Bank mehr Zinsen bezahlen als die festgestellte Inflation, betreiben Sie realen Vermögensaufbau. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie sich nach einer anderen Bank umsehen.

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