Siegenburg
US-Flagge wird eingeholt

Amerikanische Armee gibt Siegenburger Schießplatz Ende des Jahres zurück

14.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:07 Uhr

Schon bald wird die amerikanische Flagge am früheren Luft-Boden-Schießplatz in Siegenburg nicht mehr wehen. Arch - foto: Rast

Siegenburg/Kelheim (DK) Der Luft-Boden-Schießplatz in Siegenburg wird am Ende des Jahres von den US-Streitkräften an die Bundesrepublik Deutschland zurückgegeben. Das wurde beim Treffen einer Arbeitsgruppe am Kelheimer Landratsamt bekannt.

Bereits im vergangenen Jahr wurde die Arbeitsgruppe Konversion aus der Taufe gehoben, um die Übergabemodalitäten und eine eventuelle nachmilitärische Nutzung zu erörtern. Unter der Leitung von Landrat Hubert Faltermeier (FW) und Regierungspräsident Heinz Grunwald fand nun ein weiteres Treffen dieses Gremiums in Kelheim statt.

Vorrangig für eine sinnvolle nachmilitärische Nutzung sei, dass das Gelände zukünftig ohne Sicherheitsbedenken genutzt werden kann. In dieser Frage waren sich Landrat Faltermeier, Siegenburgs Bürgermeister Johann Bergermeier (UW) und Wolf-Dietrich Rading, der Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen den Fluglärm in Siegenburg, einig. Sie drängten bezüglich der umweltrelevanten Fragen darauf, dass der zukünftige Eigentümer Bundesrepublik Deutschland beziehungsweise die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BImA) für Klarheit sorgen müsse. Die letztgenannte Organisation habe auch ein berechtigtes Interesse an einer ordentlichen Übergabe auf der Basis völkerrechtlicher Vereinbarungen, teilte Boris Niklas, der Vertreter der Bayerischen Staatskanzlei, mit. Er versicherte, dass nach der endgültigen Rückgabe die notwendigen Untersuchungen und eventuell erforderliche Sanierungsmaßnahmen von der BImA eingefordert werden.

Einigkeit bestand bei allen Beteiligten darin, dass nach der Übergabe des Geländes ein straffer Zeitplan für alle Maßnahmen nötig ist, um das naturschutzrechtliche Verfahren für das angestrebte Naturschutzgebiet voranzutreiben. Der niederbayerische Regierungspräsident Heinz Grunwald bestätigte, dass seine Behörde das naturschutzrechtliche Verfahren umgehend nach der Freigabe des Luft-Boden-Schießplatzes einleiten werde.

Die Bundestagsabgeordneten Thomas Gambke (Grüne) und Florian Oßner (CSU) sowie die SPD-Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer sicherten ihre Unterstützung für eine zügige Rückgabe des Platzes sowie bei der Umsetzung der Altlastensanierung zu.

Zuletzt wurde nochmals darauf hingewiesen, dass das sogenannte „Bombodrom“ weiterhin ein militärisches Gelände bleibt und für die Öffentlichkeit bis zur endgültigen Freigabe nicht zugänglich ist.