Ingolstadt
Urteil wird wohl verschoben

Prozess gegen Unternehmer zieht sich wegen erkranktem Verteidiger hin

07.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:09 Uhr

Ingolstadt (tsk) Der Prozess vor dem Amtsgericht um einen Unternehmer, der vorsätzlich Bankrott herbeigeführt haben soll, wird sich voraussichtlich länger hinziehen als geplant. Gestern fand erst der zweite Verhandlungstag statt, nachdem der Verteidiger des Angeklagten zuvor erkrankt war.

Zwei Termine mussten deswegen gestrichen werden, der gestrige Termin war indes nur ein Schiebetermin. Das bedeutet, alle Vertreter mussten sich treffen, um die gesetzliche Frist von maximal drei Wochen Abstand zwischen einzelnen Terminen einzuhalten. Aber inhaltlich ging es um wenig. Es wurde nur das Vorstrafenregister der 41-jährigen Lebensgefährtin des Angeklagten, die ebenfalls auf der Anklagebank sitzt, verlesen – es enthielt keine Einträge.

Dem 49-jährigen Ingolstädter Unternehmer wird vorgeworfen, kurz vor dem Antrag auf Privatinsolvenz und trotz Schulden beim Finanzamt in Höhe von mehr als einer Million Euro, 200 000 Euro, die sich auf einem Liechtensteiner Konto befanden, beiseite geschafft und eine falsche Erklärung an Eides statt abgegeben zu haben. Seine Lebensgefährtin wurde wegen Beihilfe angeklagt. Auf ihr Konto sollen die 200 000 Euro übergegangen sein.

Am ersten Prozesstag waren ein Beamter der Kriminalpolizei, der bei den Ermittlungen dabei war und inzwischen im Ruhestand ist, sowie der Insolvenzverwalter angehört worden. Am nächsten Verhandlungstag soll noch ein früherer Anwalt aus der Kanzlei des Insolvenzverwalters vernommen werden – er war mit dem Zivilprozess gegen die Frau befasst gewesen, der mit einem Vergleich endete. Die Frau zahlte 125 000 Euro an den Insolvenzverwalter.

Der nächste Verhandlungstermin ist nun am Mittwoch, 22. Oktober, um 9 Uhr. Da sollte ursprünglich das Urteil verkündet werden, doch das dürfte sich auf einen anderen Tag verschieben.