Eichstätt
Unterwegs zu den Kulturtagen

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren Zentrale Rolle spielt das Motto "unterwegs"

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:46 Uhr

Die Kulturtagebeauftragte Maria Bartholomäus (links) ist derzeit noch viel unterwegs. Unterstützt von Nadine Arauner (rechts), koordiniert sie unter anderem die verschiedenen Veranstaltungsorte für die Kulturtage im Juli, darunter auch der Eichstätter Stadtbahnhof. - Foto: Mirjam Uhrich

Eichstätt (DK) In diesen Tagen treffen sich die Kulturschaffenden, um die letzten Detailfragen bezüglich der bevorstehenden Eichstätter Kulturtage zu klären. Das ist freilich nicht so einfach bei rund 60 Projekten zwischen dem 15. und 17. Juli.

Wann kann das Nomadenzelt aufgebaut werden? Um wie viel Uhr ist die poetische Lesung? Wo findet die Tun.Starthilfe für Flüchtlinge Platz für ihren Stand? Auch der Stromanschluss muss geregelt werden, die Verkehrsumleitung, die Rettungswege. Und ganz wichtig: Was gibt es zu essen?

Den Überblick behält Maria Bartholomäus. Sie hält den Kontakt mit den Kulturschaffenden, verhandelt mit der Stadt und kümmert sich um Infrastruktur, Technik und Verpflegung. "Die Planungen laufen über mehrere Monate. Wir sind unterwegs zu einem großen Projekt", sagt die 32-Jährige. "Unterwegs" ist das Motto der diesjährigen Kulturtage, die vom 15. bis 17. Juli stattfinden. "Das Thema ist so aktuell wie nie. Es bewegt viele Leute, gerade im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise", findet Bartholomäus. "Unterwegs bietet einen inhaltlichen Rahmen, es betont den interkulturellen und inklusiven Charakter der Kulturtage."

Passend zum Motto verwandelt sich zum Beispiel die Eichstätter Bahnhofshalle zum Ausstellungs- und Auktionsraum: Kunststudierende stellen dort Radierungen, Siebdruck- und Holzschnittarbeiten rund um das Thema "Unterwegs" aus. Das Projekt "Flucht-Raum Eichstätt" zeigt, wie Flüchtlinge die Stadt erleben. Auch ein Flügel ist dort aufgebaut. Wer Lust hat, kann spontan ein Stück spielen und der Kultur "Flügel verleihen".

Manche Künstler sind auf den Kulturtagen sogar selbst unterwegs: Musikschüler vom Musik-Netz Eichstätt treten zum Beispiel in der Regiobahn auf. Die Eichstätter Autorin Melanie Arzenheimer zieht mit ihrer Poesie-Lesung von Ort zu Ort. Und auf der schwimmenden Bühne von Akkufish treten verschiedene Bands auf.

Auch die Besucher sind eingeladen, sich auf eine kulturelle Reise durch Eichstätt zu begeben: Schon in den nächsten Tagen wird das Uni Kinderhaus in der ganzen Stadt Bücher verteilen. Wer ein Buch findet, darf es mitnehmen - unter der Voraussetzung, dass man selbst wieder ein Buch versteckt. Auf den Kulturtagen können sich die Besucher dann bei einer Führung durch Eichstätts dunkle Vergangenheit gruseln, bei einem Spaziergang an der Altmühl nach kleinen Lebewesen keschern oder gleich auf einer "Slackline" über das Wasser balancieren.

Dem Motto entsprechend gibt es statt Bierbänken Hocker aus Pappe, die sich leicht zusammenfalten lassen. So können die Besucher unkompliziert von Veranstaltung zu Veranstaltung schlendern. Das ist nämlich auch eine Besonderheit dieses Jahr: Statt einer großen Bühne gibt es viele kleine Bühnen zwischen Bahnhofsgelände, Franz-Xaver-Platz und der Altmühl. Sogar ein Nomadenzelt aus Kirgistan wird aufgespannt. Damit die Besucher dabei nicht den Überblick verlieren, bekommen sie eine Karte, die ein bisschen an ein Brettspiel erinnert: Mit grafischen Symbolen ist darauf eingezeichnet, an welchem Ort was stattfindet. Außerdem können sich die Besucher an einem Infostand beraten lassen, welche Veranstaltungen gerade stattfinden. "Für den Infostand suchen wir noch freiwillige Unterstützer, genau wie für Auf- und Abbau", sagt Maria Bartholomäus. "Die Arbeit macht unheimlich Spaß, die Kulturtage bringen die Leute zusammen und verändern die Stadt."

Wer helfen möchte, meldet sich bei Maria Bartholomäus persönlich im Projektbüro Stadtentwicklung oder per E-Mail unter kulturtage.stadt.eichstaett@gmail.com.