Hilpoltstein (lah) Stefan Sandner (Simon Bittner) hat Probleme. Zuerst bricht ihm seine langjährige Freundin Nicole (Franziska Kerl) das Herz und der arme Kerl ist reif für die Insel ist. Er beschließt für sechs Wochen auf die Bahamas zu fahren. Damit seine Wohnung nicht die ganze Zeit unbeaufsichtigt bleibt, schaltet er in der Zeitung eine Annonce für einen Wohnungssitter. Welche Schwierigkeiten er sich damit einbrockt, lernt Stefan in dem jetzt in der Realschule Hilpoltstein gezeigten Theaterstück "Zickenalarm" dann auf die harte Tour.
Hätte er doch lieber auf seinen besten Freund Werner (Nico Pfaff) und seine Nachbarin Britta (Evelyn Roth) gehört, denn bevor er sich versieht, stehen schon die ersten Bewerberinnen für das Wohnungssitten vor seiner Haustür. Susi (Tina Bischoff), die hübsche Studentin, sucht einen ruhigen Platz, damit sie weiter an ihrer Examensarbeit feilen kann. Wie nötig sie das hat, merken die Zuschauer in der vollen Aula der Realschule und auch Stefan schnell. Kokett und ungehemmt schmeißt sie sich an ihn heran, trinkt mit ihm ein paar Schlücken Sekt und verschwindet schon bald darauf mit ihm im Schlafzimmer. Und als wäre Susi nicht schon genug, tauchen zu allem Überfluss weitere "Zicken" in Stefans Wohnung auf. Die sind nicht nur ganz wild auf eine kostenlose Wohngelegenheit, sondern offensichtlich auch auf Stefan. Da wäre zum Beispiel Karola (Maria Harrer), eine auf jung geschminkte Mittvierzigerin mit Hang zum Reden. Oder auch Manuela (Laura Fehler), die schnurstracks in Stefans Wohnzimmer stapft und den Raum kurzerhand in Besitz nimmt.
Während also Stefan versucht, mit all den Frauen, die sich bei ihm verschanzt haben, fertig zu werden, taucht heimlich seine Ex-Freundin (Lena Schmidpeter) mit ihrem neuen Freund auf. Sie sind auf der Suche nach einem wertvollen Wandteller, der irgendwo in der Wohnung zu finden sein müsste. Darüber hinaus geben sich noch mehr irre und ganz und gar urkomische Gestalten die Ehre: Martin (Gena Weinlich), der Dauercamper im Öko-Look, Ingrid (Eva-Maria Dotzer), eine scheinbar hilflose junge Frau, und ein Wüterich auf der Suche nach seiner Freundin.
Das Ensemble lässt die Zuschauer immer wieder in lautstarkes Gelächter ausbrechen. Etwa wenn Werner, der Stefan zu Hilfe eilt, immer wieder von Karolas Regenschirm niedergeprügelt und dann von einem ganzen Haufen Damen bemuttert wird. Oder wenn die Zicken aufeinander losgehen und sich wüst beschimpfen.
Das Stück wurde herrlich inszeniert, was das Publikum am Ende mit entsprechendem Applaus würdigte. Zum Abschluss resümiert Stefan: "Nie wieder Zickenalarm!" Wieso eigentlich nicht?
