Unter Schock

Kommentar

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:30 Uhr

Die Terrorismusexperten haben immer wieder gewarnt: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Deutschland von einem Anschlag erschüttert wird", hieß es nach den Attentaten von Paris und Brüssel. Nach der Schießerei in einem Münchner Einkaufszentrum ist nun der schwärzeste Albtraum wahr geworden - genau in der Stadt, die für ihre lockere Lebensart gerne als "Weltstadt mit Herz" bezeichnet wird.

Was sich in der Silvesternacht noch als falscher Alarm herausgestellt hatte, wurde nun blutige Realität.

Bis zum späten Freitagabend waren die Hintergründe der Bluttat unklar, die Täter auf der Flucht. Auch wenn man nach den jüngsten Attentaten von Nizza und dem Axtangriff in einem Zug bei Würzburg an keinen Zufall denken mag, so kann in dieser offensichtlich komplett aus dem Ruder laufenden Welt auch ein nicht-islamistischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden.

Dass es mit München gerade nun die Stadt getroffen hat, die vor einem knappen Jahr für ihre Willkommenskultur gegenüber Flüchtlingen weltweit gefeiert wurde, macht den Schmerz noch größer.

Die Angst vor Terror, egal welcher kranken Quelle er entsprungen ist, darf sich niemals in unseren Herzen festsetzen. Auch wenn der Albtraum nun wahr geworden ist und eine ganze Stadt unter Schock gesetzt hat.