Rohr
Unter einem Feuerwehrdach

Floriansjünger aus Rohr, Waal und Gambach bekommen ein gemeinsames Gerätehaus

09.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:10 Uhr
Am westlichen Ortsrand von Rohr entsteht aller Voraussicht nach das Feuerwehrhaus für Rohr, Waal und Gambach. −Foto: A. Ermert

Rohrbach (PK) Als Besuchermagnet hat sich im Rohrbacher Gemeinderat die Debatte über den Neubau eines zentralen Feuerwehrhauses für die Ortsteile Rohr, Waal und Gambach entpuppt. Der Saal war rappelvoll am Dienstagabend.

Viele Feuerwehrler und interessierte Bürger wollten die Entscheidung persönlich verfolgen. Kein Wunder, ging es doch nicht "nur" um die Feuerwehr, sondern auch um das künftige gesellschaftliche Zusammenleben in den betroffenen Dörfern.

Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern, was den Standort des neuen Gebäudes betrifft. Aber die drei Wehren sind nach jahrelangen Debatten jetzt schon einmal zu einer Zusammenarbeit beim aktiven Dienst bereit . "Ich hab immer gesagt, dass wir das schaffen - und darauf bin ich auch richtig stolz", sagte Bürgermeister Peter Keck (SPD). Und der Dritte Bürgermeister Hans Vachal von der Bürgergemeinschaft (BGR) sprach seinen Respekt an die Wehren aus, dass sie sich auf einen Standort einigen konnten.

Die Vorgabe lautete: ein Haus auf einem Grundstück, das sich in Gemeindebesitz befindet. In Rohr gibt es drei Grundstücke, die darauf passen würden. Ein unbebautes Areal mit 895 Quadratmetern Größe am westlichen Ortsrand scheint der beste Standort zu sein - und dadurch könnte das alte Feuerwehrhaus samt Feststadel und Kinderspielplatz zur Nutzung durch die Vereine erhalten bleiben.

Das Grundstück um das alte Feuerwehrhaus ist mit 2075 Quadratmetern wesentlich größer. Nach Abriss des bestehenden Gebäudes könnte auch hier neu gebaut werden, der Unterhalt für das alte Feuerwehrhaus würde dadurch wegfallen. Doch der Spielplatz müsste weichen wegen der Gefahren bei einem Einsatz der Feuerwehren - und die Vereine hätten keine Heimat mehr. Deshalb empfehlen der Arbeitskreis "Zukunftskonzept Feuerwehren" und die Gemeindeverwaltung den Neubau auf dem noch unbebauten Grundstück mit der Flurnummer 14.

Es kamen Einwände von Gemeinderat Josef Daniel (CSU). Er meinte, dass dieses Grundstück für ein Feuerwehrhaus zu klein sei, zu wenig Stellplätze ausgewiesen werden könnten und seiner Ansicht nach an der Ortseinfahrt von Waal her ein geeigneteres Grundstück in Gemeindebesitz zur Verfügung stehen würde. Auch Hermann Rottmair (CSU) hatte wegen der Grundstücksgröße Bedenken. "Wenn nicht, muss man eine Alternative im Hinterkopf haben." Die Parkplatzsituation könnte problematisch werden. Gerade bei Übungen oder Schulungen könnten viele Autos im Ort auf der Straße geparkt werden. Peter Otto (FW) drängte dann auf eine Abstimmung - und es erfolgte der Beschluss gegen die Stimmen der CSU-Räte Johann Daniel, Martin Fischer und Hans Alt, wonach der Neubau des Gerätehauses auf dem freien Grundstück mit der Flurnummer 14 am westlichen Ortsrand von Rohr errichtet wird. Außer der Bau ist dort nicht vernünftig und zukunftsorientiert realisierbar, hieß es weiter. Dann müsse der Arbeitskreis nach Alternativen suchen und das Architekturbüro Obereisenbuchner die Planung und die Stellplätze erneut überprüfen. Das Büro hat die bisherigen Planungen begleitet und erhielt daher auch den Auftrag über knapp 23000 Euro für die nächsten Planungsschritte. Die von den Feuerwehren genutzten Bestandsgebäude sollen zur der Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens weiter im Eigentum der Gemeinde bleiben - und wie in Rohrbach und Fahlenbach trägt die Gemeinde auch die Unterhaltskosten. Dieser Vereinbarung und künftigen Zuschüssen zu möglicherweise notwendigen Sanierungsmaßnahmen an diesen Gebäuden stimmten die Räte geschlossen zu.

Der Arbeitskreis kann jetzt den Feuerwehrbedarfsplan endgültig abschließen. Dieser muss dann als Gesamtwerk vom Gemeinderat noch genehmigt werden. Und abschließend wurde noch die Ausstattung der Wehren mit einem Feuerwehrauto samt Atemschutzausstattung sowie der Kauf eines Transporters mit Anhänger beschlossen. Die Kosten hierfür betragen etwa 200000 Euro, an Fördergelder dürften etwa 61500 Euro zurück in die Gemeindekasse anfallen. Der Arbeitskreis wird sich mit den Feuerwehren unter Beteiligung der Kreisbrandinspektion wegen der genauen Wahl der Fahrzeuge noch abstimmen,

Anna Ermert