Wolnzach
Nächste Runde für die Bürger

09.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:10 Uhr
Mitreden, mitgestalten. Schon in der ersten Runde machten viele Bürger davon rege Gebrauch, nun steht am 9. Juni das zweite Isek-Marktgespräch an. −Foto: WZ-Archiv/Rebl

Wolnzach (WZ) Das erste Marktgespräch Ende September ist ausgesprochen gut besucht gewesen. Auf ebenso großes Interesse seitens der Bevölkerung hoffen Markt und Planungsbüro, wenn am 9. Juni die Bürgerbeteiligung im Isek-Prozess in die zweite Runde geht. Dann dreht sich alles um Zukunftsperspektiven.

"Wolnzach mitgestalten." Mit diesem Schlagwort wirbt die Marktgemeinde für den 9. Juni. Konkret dafür, dass sich die Bürger mit ihrer Kritik und ihren Ideen in das "Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept" - kurz "Isek" - einbringen. "Es geht nur mit den Bürgern", das betonte Bürgermeister Jens Machold immer wieder, seitdem die Gemeinde Ende des Jahres 2016 das Projekt auf den Weg gebracht hat. Schließlich gehe es darum, die eigene Heimat mitzugestalten, so Machold. Denn am Ende des Isek-Prozesses steht ein Maßnahmen- und Handlungskatalog, der in den nächsten zehn Jahren den Weg für Wolnzach vorgeben soll.

Genau um diese Zukunftsperspektiven geht es im zweiten Marktgespräch, das nun wie geplant noch in der ersten Hälfte dieses Jahres stattfindet. Was man sich darunter vorstellen kann, erklärt Barbara Hummel vom Planungsbüro Schober: "Ein Isek beschreibt unter anderem übergeordnete Ziele für eine erfolgreiche und geordnete Entwicklung. Unter anderem werden Flächen mit Entwicklungsperspektiven identifiziert, die in den nächsten Jahren für die Wolnzacher Entwicklung von Bedeutung sind." Daneben werde, so Hummel, beispielsweise auch die Grünvernetzung ein wichtiges Thema sein - und nicht zuletzt die Bewahrung der Individualität und Identität. Damit "Wolnzach trotz des raschen Wachstums noch Wolnzach bleibt, so wie es von vielen geliebt wird", erklärt die Architektin und Stadtplanerin. Sie war vom Zuspruch, den das erste Marktgespräch in Wolnzach fand, begeistert. Nun hofft sie auf eine gute Fortsetzung.

Wie schon im September können die Bürger nämlich auch dieses Mal ihre Anregungen zu den genannten übergeordneten Zielen und Maßnahmen geben. "Es soll wieder einen Austausch zwischen der Bürgerschaft und den Planern geben", kündigt Hummel an. Denn nicht nur für sie und ihre Kollegen als Planer ist es notwendig, dass möglichst viel Wissen und Information ausgetauscht wird. "Das ist für beide Seiten sehr wichtig", sagt sie.

Daneben gibt es beim Marktgespräch auch die Möglichkeit, sich für die Tätigkeit im Isek-Beirat zu bewerben. Dieser ist kein politisches Gremium und sollte deshalb nach Hummels Wunsch am besten auch nicht mit Gemeinderäten besetzt sein, sondern der Beirat ist ein Gremium, in dem Interessensvertreter aus der Bevölkerung - zum Beispiel Repräsentanten von Senioren, Schülern, Einzelhändlern , Kulturschaffenden - miteinander arbeiten.

Beim 9. Juni im Hopfenmuseum mit von der Partie sind neben Barbara Hummel weitere Kollegen aus dem Planungsbüro Schober sowie Andreas Bergmann vom Büro Stadt-Land-Verkehr, der als Verkehrsplaner am Isek mitarbeitet. Die Einbindung eines solchen Verkehrsplaners im Entstehungsprozesses war ein Punkt, der häufig angeregt und deshalb nach dem ersten Marktgespräch bereits umgesetzt wurde. Was ist seitdem noch passiert? Das Büro Schober hat die im September vorgebrachten Bürgeranregungen gesammelt, ausgewertet und im Februar dann im Gemeinderat vorgestellt: einen Katalog über 30 Seiten, der von Radwegen über Barrierefreiheit bis hin zu mehr Grün im Ort die verschiedensten Themenfelder beinhaltet (WZ berichtete). Diese Themen wurden in das Isek verarbeitet, das momentan im Entwurf vorliegt und nach dem zweiten Marktgespräch zum Abschluss gebracht werden soll.

Konkret sehen die weiteren Schritte also so aus: Der Marktgemeinderat wird die Inhalte des Isek intensiv diskutieren, außerdem wird nach dem Marktgespräch ein Isek-Beirat gegründet, mit dem ausgewählte Themen vertieft werden. Darauf folgt eine Priorisierung der Maßnahmen und schließlich eine Verabschiedung des Isek.

"Aber bereits jetzt schon werden Maßnahmen vor dem Hintergrund des Isek in Gang gebracht", verweist Barbara Hummel zum Beispiel auf die Einbindung des Verkehrsplaners oder die Machbarkeitsstudie zur Volksfesthalle. Auch die städtebauliche Beratung bei allen relevanten städtebaulichen Maßnahmen in Wolnzach erfolgt im Zusammenhang mit dem Isek.

Katrin Rebl