Beilngries
Unsere Stadt soll schöner werden

Mitglieder des Bauausschusses befassen sich bei Rundgang mit Werbeanlagen Kompliziertes Vorhaben in Kevenhüll

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Auf einen Rundgang durch die Altstadt haben sich die Mitglieder des Beilngrieser Bauausschusses begeben. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (rgf) "Sieben Farben sind für die Beilngrieser Stadträte fünf zu viel" - mit diesem Satz hatte unsere Zeitung vor einigen Wochen die Debatte über eine bereits mehrfach beantragte Werbeanlage des Hörhauses an der Hauptstraße zusammengefasst. Mit Verweis auf die Werbeanlagensatzung, in der eine Beschränkung auf zwei Farben vorgeschrieben wird, war das Vorhaben jeweils durchgefallen.

Nun befassten sich die Mitglieder des Bauausschusses, der am Donnerstag vor dem Stadtrat tagte, eingehender mit der Werbung, die in der Altstadt an den Geschäftsgebäuden angebracht ist. Gemeinsam mit Monika Seywald vom Architekturbüro Dömges begab man sich auf einen einstündigen Rundgang. Dabei wurden viele positive Beispiele entdeckt - und so manche Werbeanlage, die weder der Fachfrau noch den Mitgliedern des Bauausschusses recht gefallen wollte. Blinklichter, selbstleuchtende Kästen und überladene Schaufenster wurden kritisiert, Schriftzüge mit Einzelbuchstaben, die bestenfalls von hinten beleuchtet werden, dienten als Positivbeispiele. Zum wiederholten Male kritisiert wurde vonseiten der Bürgerliste der Rahmen am Haus des Gastes, der permanent dort angebracht ist und ab und zu mit Werbeplakaten für städtische Veranstaltungen bestückt wird.

Hintergrund des Rundgangs ist die Ausarbeitung einer Gestaltungsfibel der Stadt Beilngries inklusive Werbeanlagensatzung und kommunalem Förderprogramm. Der Entwurf für all das liegt bereits vor und einige Punkte wurden am späten Donnerstagnachmittag eingehender beleuchtet. So sollen beispielsweise Schwarz und Weiß bei Werbeanlagen künftig nicht mehr als Farben gelten. In den kommenden Tagen werden die gesammelten Unterlagen den Stadträten zugehen, in der Dezembersitzung soll dann darüber abgestimmt werden. Das Ziel sei es, mit den Geschäftsleuten zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen und sie mit der Aussicht auf Fördermittel zu Veränderungen zu ermuntern, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger mitteilte. Um Zwänge und Bestrafungen gehe es derweil nicht, betonte er.

Darüber hinaus standen im Bauausschuss noch einige private Vorhaben auf der Tagesordnung. Ein Einfamilienhaus sollte in Hirschberg beim Aussichtspunkt direkt an der Hangkante errichtet werden. Das Gremium war aber geschlossen dagegen. An dieser Stelle könne man sich einen Hausbau nicht vorstellen. Auch das Landratsamt habe auf Nachfrage bereits entsprechende Signale gesendet, wie Stadtbaumeister Thomas Seitz mitteilte.

Längeren Diskussionsbedarf hatten die Stadtväter zu einem Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Wohngebäudes mit Garage und Lagerhalle für einen Farbenfachhandel in Kevenhüll. Problematisch ist, dass das Grundstück als Gewerbefläche ausgewiesen ist. Der Neubau müsste also zu mehr als 50 Prozent einen gewerblichen Charakter haben. Außerdem sollte eine Baulücke entstehen - laut Antragsteller, um nach wie vor den dortigen Bolzplatz zu erhalten. Diverse Argumente wurden erörtert, letztlich wurde bei Gegenstimmen von Brigitte Frauenknecht, Helmut Schloderer (beide BL/FW) und Rüdiger Stein (SPD) die gemeindliche Zustimmung erteilt. Nun werde man die Reaktion des Landratsamtes abwarten, und falls dann zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich ein entsprechender Bauantrag kommt, werde man das Thema noch einmal gründlich erörtern, so der Bürgermeister.

Schnell abgehandelt waren die Anträge auf Baugenehmigung von mehreren großen Garagen im Grampersdorfer Gewerbegebiet sowie auf Neubau einer landwirtschaftlichen Maschinenhalle nahe Wolfsbuch. Vizebürgermeister Anton Grad (CSU) bat darum, am neuen Wasserspielplatz "ein, zwei Bäume als Schattenspender" zu pflanzen. Da spreche nichts dagegen, antwortete der Stadtbaumeister. Georg Harrer wollte derweil wissen, ob bei den aktuellen Arbeiten der Telekom in Beilngries Leerrohre für einen möglichen weiteren Breitbandausbau mitverlegt werden. Das ist laut Seitz nicht der Fall.