München
"Uns fehlt momentan der letzte Biss"

Löwen-Trainer Bierofka hadert nach zweiter Niederlage ohne eigenen Treffer mit seiner Mannschaft

14.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:38 Uhr

München (DK) Natürlich hätte es in der 76. Minute Elfmeter für die Löwen geben können, ja wahrscheinlich sogar müssen, nachdem Preußen Münsters Sandrino Braun den Kopfball von Herbert Paul vor der Torlinie mit der Hand abgewehrt hatte.

1860-Trainer Daniel Bierofka ärgerte sich also zu Recht darüber, denn vielleicht hätte seine Mannschaft ja auf diese Weise das Tor zum 1:1-Ausgleich erzielt. Doch weil die Fehlentscheidung eben nicht der einzige Grund war, weshalb die Löwen bei der 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen Preußen Münster schon wieder keinen Treffer erzielten, ärgerte sich der Münchner Trainer auch mindestens genauso über andere Dinge.

"Ich kann die gleiche Platte wie nach dem Spiel in Großaspach auflegen", meinte Bierofka, denn auch dort war es seiner Mannschaft ja vor einer Woche nicht gelungen, einen Treffer zu erzielen, was wiederum den Gastgebern mit dem späten Siegtor gelungen war. Das Gegentor gegen Münster fiel nun - Rufat Dadashov nutzte die defensive Unordnung der Sechziger nach einer Ecke - schon früher (30.), trotzdem schafften es die Münchner im ausverkauften Grünwalder Stadion nicht mehr, darauf zu reagieren.

"Wir hatten vor allem in der zweiten Halbzeit viele Situationen, in denen wir ein Tor hätten erzielen können", so Bierofka. Das Glück des Tüchtigen habe allerdings gefehlt, wobei der 40-Jährige seine Mannschaft auch gerne noch einen Tick tüchtiger gesehen hätte. "Uns fehlt momentan der letzte Biss, um das Tor zu erzwingen; die letzte Gier, den Ball über die Linie drücken zu wollen", kritisierte er, nachdem der Aufsteiger zum ersten Mal in dieser Saison zwei Drittligaspiele in Folge verloren hatte. Chancen, um das zu verhindern, gab es - abgesehen vom nicht gegebenen Strafstoß - bis in Nachspielzeit hinein, als Preußen-Torhüter Maximilian Schulze Niehues noch einmal einen Kopfball Pauls parierte.

Die Klassenerhalts-Party müssen die Löwen somit noch einmal verschieben, auch wenn bei sieben Punkten Vorsprung und sieben Mannschaften zwischen ihnen und dem ersten Abstiegsplatz nicht mehr viel passieren dürfte. "Wir haben jetzt fünf Endspiele und irgendwann müssen wir gewinnen", sagte Bierofka, der aber nach den zwei vergangenen Partien um eine Erkenntnis nicht herumkam: "Wenn ich keine Tore schieße, kann ich eben auch nicht gewinnen."

Matthias Vogt