Plankstetten
"Und alles ein bisschen heilig"

Beliebter denn je: Tausende besuchen den Erntedankmarkt im Kloster Plankstetten

02.10.2012 | Stand 03.12.2020, 1:00 Uhr

So viele Besucher wie noch nie zuvor haben am vergangenen Wochenende den Erntedankmarkt im Kloster Plankstetten besucht. An den Ständen gab es viele Produkte passend zur Jahreszeit. Und auch die Kinder hatten ihren Spaß: entweder auf den Traktoren oder im kleinen Streichelzoo - Fotos: Fehr

Plankstetten (kf) Beliebt war der Erntedankmarkt im Kloster Plankstetten schon immer. Am vergangenen Wochenende kamen jedoch wahre Besuchermassen, am Sonntag wohl ein Drittel mehr als in den Vorjahren. Die 18. Ausgabe des Fests stand unter dem Motto „Kunsthandwerk und Brauchtum”.

Nein, damit hatten die Mönche, Stefan Beinert und seine Mitarbeiter nicht gerechnet. Frater Andreas war von den Besucherströmen überrascht. „Das gab es noch nie.“ Wie viele Besucher es in etwa gewesen sein mögen, davon hat er nur eine vage Ahnung. Er vermutet auch, dass viele, die wegen des Regens am Samstag nicht gekommen waren, sich erst am Sonntag aufgemacht haben. Und nicht nur nach Plankstetten. Frater Andreas beobachtet ein verändertes Besucherverhalten. „Viele kommen nicht um 12 und gehen um 17 Uhr, sondern bleiben ein paar Stunden und fahren noch weiter.“

Für die Freiwillige Feuerwehr Plankstetten auf den Parklätzen bedeutete das mehr Arbeit rund um das Fest. Aber sie behielten den Überblick. Mit drei und am Sonntag mit vier Kameraden leiteten sie die Besucher auf die Parkplätze. Zum ersten Mal habe man am Sonntag eine zusätzliche Wiese gebraucht, sagte Kommandant Hermann Rupert. Etwa ein Drittel mehr an Platz.

Genaue Zahlen haben die Fachleute am großen Grill, der oberhalb des Klosters aufgebaut war und auf dem sich ein Ochse drehte. Am Sonntag gingen zwischen 10 und 14 Uhr 800 Portionen des beliebten Gerichts über die kleine Theke, und dann hieß es: „Ausverkauft.“ Ebenso am Samstag. „Da haben wir wegen der Wettervorhersage vorausschauend aber einen kleineren Ochsen ausgesucht“, sagte einer aus dem Team einer Braterei aus Regensburg.

Wie das mächtige Rindvieh stammten alle Gerichte, ob Klosterburger und Kuchen, aus Zutaten aus eigenem Anbau und eigener Zucht. „Zertifizierte Bio-Qualität. Keine Massenware“, so Frater Andreas. Darauf haben die Mönche auch bei den Händlern Wert gelegt. „Die Waren sollten im besten Fall selbst gemacht, selbst gewerkelt sein.“

40 Anbieter mit einer großen Produktpalette, meist (Kunst)handwerk, hatten sich im Innenhof und in den Sälen platziert. Es gab einen Scherenschleifer und Hutmacher. Der gesamte Bereich des Klosters war für den Markt geöffnet, alle Plätze waren liebevoll mit bunten Feldfrüchten und Blumen dekoriert.

Im Innenhof, vor der Kirche und beim Cramer-Klett-Saal gab es genügend Sitzgelegenheiten, dort konnten sich die Besucher stärken. Für die Führungen durch die Kirche, die Bibliothek, durch den Staudenhof und für Kräuterführungen. Zur musikalischen Unterhaltung spielte die Blechlawine aus Painthen, und ihre betagten Traktoren parkten wieder die Oldtimerfreunde Batzhausen im Hof.

Den Besuchern hat es gefallen. Matthias Bauer, der mit seiner Familie aus Nürnberg gekommen war, gab eine Kurzfassung: „Wunderschöner Ort, abwechslungsreiche Stände und gesundes Essen“, sagte er. „Und alles ein bisschen heilig“, fügte er noch hinzu.

Ob sich die Mönche schon wieder erholt haben? „Wir waren am Tag danach auf einem Ausflug“, sagte Frater Andreas am Dienstag. „Und dann kommt ja der 3. Oktober.“ Mal kein kirchlicher Feiertag, wie er lachend bemerkte: „Da müssen wir mal nicht noch mehr beten, als wir das eh schon tun.“