Hilpoltstein
Umwelt statt IT

Michael Herrmann ist erster LBV-Bufdi

30.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:26 Uhr

Hilpoltstein (HK) Die Liebe hat ihn Anfang des Jahres nach Hilpoltstein geführt. Und so ganz nebenbei ist Michael Herrmann (47, Foto) seit Anfang April der erste Freiwillige, der sich im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes an der Umweltstation Rothsee des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) engagiert.

Er unterstützt das pädagogische Team, kümmert sich um das Außengelände und setzt eigene Ideen in der Umweltbildung um.

Seine bisherige berufliche Karriere hätte nicht unbedingt vermuten lassen, dass Michael Herrmann eines Tages dabei hilft, die Lücken zu füllen, die die Aussetzung des Wehrdienstes – und damit auch des Zivildienstes – beim LBV hinterlassen hat. Er studierte Chemie mit Schwerpunkt Physikalische Chemie an der LMU München. In diesem Bereich gab es nach seinem Abschluss aber kaum interessante, freie Stellen. Statt Vertreter für Ultrahochvakuumpumpen oder Femtosekunden-Laser zu werden, machte er sich als IT-Consultant in München selbstständig. Die Programmier- und Netzwerkkenntnisse, die man auch in der Experimentalphysik braucht, erleichterten den Einstieg.

Schon während seines Promotionsstudiums und auch später während seiner Selbstständigkeit engagierte er sich ehrenamtlich für den WWF, zu dessen Themenschwerpunkten damals wie heute der Schutz der Tropenwälder und des Weltklimas gehörte. „Bereits Ende der 80er Jahre war mir klar, dass der Klimawandel ein ernst zu nehmendes Problem wird. Und bei meinen Reisen durch Neuseeland, Costa Rica und Australien habe ich auf bedrückende Weise erlebt, wie viel Tropenwald und ursprüngliche Natur schon abgeholzt und zerstört sind.“

In seinen 20 Stunden Arbeitszeit an der Station am Rothsee entwickelt er momentan ein pädagogisches Programm rund um den Biber. Außerdem bepflanzt und pflegt Michael Herrmann die Lebensräume in den Terrarien und kümmert sich um das weitläufige Außengelände.