Bergen
Umjubelter Auftakt im Münster

Baringer Konzertreihe startet mit dem Collegium Flores Musicales

02.05.2022 | Stand 23.09.2023, 1:06 Uhr
Rainer Hamp
Spielfreude im Münster: Florian Morczinek (v.l., am Barock-Cello), Claudia Esch (Cembalo), Anita Knöferle (Barockvioline), Christine Riessner (Laute), Markus Gschwindt (Barockvioline) und Heike Kiefer (Mezzosopran) spielten in Bergen auf. −Foto: Hamp

Bergen - Der Freundeskreis für das Baringer Münster ist erst vor gut einer Woche gegründet worden, und schon am Sonntag fand das erste Konzert im Münster statt.

Der Zusammenschluss arbeitete also schnell und - wie sich am Sonntag zeigte - erfolgreich.

Rund 180 Besucher lauschten eine Stunde lang den Klängen des Collegium Flores Musicales unter der Leitung des gebürtigen Eichstätters Florian Morczinek. Auf dem Programm standen Lieder und Sonaten aus dem 17. Jahrhundert von Paolo Cima, Giuglio Mussi, Heinrich Schmelzer, Johann Rosenmüller, Hironymus Kapsberger, Adam Jarzebski, Samuel Capricornus und Alessandro Scarlatti, heute verhältnismäßig unbekannte Meister aus Deutschland, Italien und Polen.

In seiner Einführung freute sich der Leiter des Freundeskreises, Edgar Mayer, sehr über den regen Besuch im Münster. "Musik live zu erleben, ist ein wunderbares Erlebnis und nach zwei Jahren Pandemie-Einschränkungen ein besonderer Genuss. " Nach der Vorstellung der Musikstücke durch Florian Morczinek erklangen die Werke in der Bergener Kirche so, wie sie vor 300 Jahren gespielt wurden - beispielsweise auf mit Darmsaiten versehenen Barockviolinen, auf der Laute, dem Cembalo und dem Barockcello. An den Violinen brillierten Markus Gschwindt und Anita Knöferle, die Lauten schlug Christine Riessner, am Cembalo saß Claudia Esch und auf dem Cello begleitete Florian Morczinek das Collegium. Am Ende zeigte die Mezzosopranistin Heike Kiefer, die auch schon im Chor bei den Bayreuther Wagner-Festspielen sang, ihr Können mit Liedern von Alessandro Scarlatti, dessen "Salve Regina" auch das Motto des Konzertnachmittags war. Das Publikum dankte den Musikern mit anhaltendem Applaus.

"Die Geige, Fidel oder Violine war bis ins 17. Jahrhundert hinein eigentlich kein Konzertinstrument", erzählte Florian Morczinek, sie sei eher ein Unterhaltungsinstrument auf Volksfesten gewesen. Erst mit Paolo Cima habe ihre Karriere als führendes Melodie-Instrument auch an fürstlichen Höfen begonnen. Das Collegium Flores Musicales wurde von Morczinek schon um das Jahr 2000 herum anlässlich eines Barock-Open-Air-Konzerts in Weißenburg gegründet. Seither spielt es mit einer Kernbesetzung und wechselnden weiteren Mitgliedern bei Anlässen, wie dem in Bergen, vorwiegend Barockmusik. "Aus der Barockzeit ist vieles vergessen worden und es ist hochinteressant, was bei Nachforschungen in Bibliotheken und anderswo wieder entdeckt werden kann. " So freut sich Morczinek auch auf künftige Funde.

Weitere Termine der Konzertreihe im Münster von Bergen sind jeweils sonntags am 22. Mai ein Konzert mit Orgel und Trompete, am 29. Mai ein Mariensingen und am 3. Juli ein Auftritt des Eichstätter Kammerorchesters. Der Eintritt ist dabei immer frei. Spenden werden aber erbeten.

DK

Rainer Hamp