Riedenburg
Umjubelte Premiere

Das neue Stück der Altmühlbühne Riedenburg kommt beim Publikum bestens an

18.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:49 Uhr

 

Riedenburg (DK) Welcher Mann sehnt sich nicht nach der Zeit seiner Bubenstreiche zurück? Noch einmal jung und unbekümmert ein – eben ein richtiger Lausbua! Im neuen Theaterstück der Riedenburger Altmühlbühne erfüllt sich der bereits in die Jahre gekommene Simmerl genau diesen Traum.

Mit tatkräftiger Unterstützung seines Freundes Hans lässt er es im wahrsten Sinne des Wortes noch einmal so richtig krachen und narrt das ganze Dorf.

Ein richtiger Kracher war auch die Premiere des Stücks am Samstagabend. Die vielen Theaterbesucher waren hellauf begeistert. Und das nicht nur von den schauspielerischen Leistungen der gesamten Truppe, sondern auch von einem Bühnenbild, das seinesgleichen in der gesamten Umgebung sucht. Geschaffen haben dieses Prachtstück Christian Hollweck, Michael Besl und Kurt Schiefer, Wolfgang Staudinger und Andre Lohmeir sorgten für die Requisiten.

„Leit tratzn is des Billigste und Schenste auf da Welt“, heißt es im Theaterstück „No amoi a Lausbua sei“, das die einzigartige Doppelsaison der Theatergruppe in diesem Jahr abrundet. Wie treffend dieser Ausspruch ist, davon konnten sich bereits die Besucher der Premiere überzeugen. Wenn die voller Leidenschaft spielenden Laiendarsteller unter der Regie von Bettina Mansdorfer auf die Bretter der malerisch dekorierten Bühne treten, dann ist ein lustiger Theaterabend garantiert. Da kracht die in dem Stück vorkommende Böllerkanone und lässt die Welt aufhorchen, die Theaterspieler stellen den Fuchsstadel mit ihrem Spiel für einige Stunden regelrecht auf den Kopf.

Zur Handlung des Dreiakters, den der Autor Franz Schaurer vor 56 Jahren schrieb: Der Bauer Simmerl Geitinger (Kuno Mößl) lebt friedlich in einem kleinen Dorf. Wenn da nur nicht seine seltsame Leidenschaft für eine alte Böllerkanone wäre. Diese nimmt er nach Lust und Laune heimlich in Betrieb und erschreckt mit der Knallerei das ganze Dorf. Das geht so weit, dass der Bürgermeister Moosrainer (Dieter Mansdorfer) und der einflussreiche Großbauer (Bernhard Brickl) den Dorfpolizisten (Alexander Schels) beauftragen, endlich für Ruhe zu sorgen. Das ist aber gar nicht so einfach, sogar die zu Besuch weilende Erbtante Zenta (Susi Schäffer) wird eingespannt. Aber auch Simmerl bekommt Unterstützung durch seinen zu Hilfe eilenden Spezl Hans (Christian Hollweck).

Beide haben noch eine Rechnung mit dem Bürgermeister und dem Großbauern aus längst vergangenen Zeiten offen. Damals galten Simmerl und Hans als die größten Lausbuben weit und breit. Diese schöne Erinnerung lassen die beiden wieder aufleben und führen die Dorfhonoratioren gekonnt an der Nase herum. Trotz auftretender Schwierigkeiten steuert dennoch alles auf einen guten Schluss zu.

Mehr soll hier aber nicht verraten werden. Denn schließlich hebt sich der Theatervorhang öffnet noch sieben Mal für weitere Gäste. Ob der nächste Nobelpreis, wie es im Stück für den „Erfinder-Simmerl“ gefordert wird, an die Theaterspieler der Altmühlbühne geht, bleibt offen – die fantastischen Darsteller hätten nach dieser Premiere einen Preis aber redlich verdient.

Den Beifall nahmen jedenfalls die genannten Darsteller sowie die weiteren Mitspieler Bettina Mannsdorfer (Kathl), Georg Kallmünzer (Jakob), Annemarie Lauerer (Huberbäuerin), Corinna Sollinger (Loni), Caroline Paulus (Stasi), Martin Frauenknecht (Peter), Manuela Mansdorfer (Mädchen vom Dorf), sowie die fleißigen Hände hinter den Kulissen, wie die Maskenbildnerin Astrid Hollweck, dankend entgegen.

Für die musikalischen Begleitung durch Annemarie und Gottfried – besser bekannt als De boarischen Zwoa –, gab es bei der Premiere ebenfalls großen Beifall.