Umgehung erhitzt erneut die Gemüter

14.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:08 Uhr

Lenting (grs) Die vor über 40 Jahren konzipierte, mühevoll geplante, umgeplante und zuletzt erneut in Frage gestellte Ortsumgehung von Lenting und Kösching sorgte auch in der jüngsten Sitzung des Lentinger Gemeinderats für Diskussionen.

Dabei ging es um die 24. Änderung des Köschinger Flächennutzungsplans Wolfdrossel, für die es letztlich eine 14 : 2-Zustimmung gab. Zuvor wurde allerdings jegliche bauliche Aktivität im Nachbarort als Auslöser für noch mehr überörtlichen Straßenverkehr in Lenting verantwortlich gemacht – so lange die umstrittene und immer wieder verzögerte Umgehung nicht gebaut sei, hieß es. Gemeinderat Josef Hofmann sagte, er stimme deshalb dagegen. Dann müsse man auch Lentinger Pläne ablehnen, zum Beispiel auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände, wurde ihm entgegengehalten. Gernot Schütze sah es als positiv an, dass "da halt doch ein paar Arbeitsplätze herausschauen könnten".

Gelbes Licht gibt es für einen Teil der Gemeinde durch den Austausch der Quecksilberdampf-Hochdrucklampen gegen Natriumdampf-Hochdrucklampen. Der Gemeinderat stimmte der Umrüstung auf die sparsamere, leicht getönte Beleuchtung zu (Kosten: 14 100 Euro).

Gegen den Ausbau eines 500 Meter langen Teilstücks eines Schotterflurwegs nördlich des TAL-Geländes in Verbindung mit der Verlegung der Ethylenleitung hätte die Gemeinde nichts einzuwenden. Allerdings hatte Bürgermeister Ludwig Wittmann etwas gegen die Übernahme sämtlicher Baukosten in Höhe von 63 500 Euro. Eine Zumutung, fand unisono auch der Gemeinderat.

Noch kein Zuschuss

Auch die Tennisabteilung des TSV muss sich gedulden. Ihr Antrag auf Zuschuss zur Erweiterung der Tennishütte mit Umkleide- und Duschräumen blieb auf Wiedervorlage. Über 50 000 Euro seien da "im Feuer", rechnete Bürgermeister Wittmann aus und schlug vor, im Rahmen der Etataufstellung im April darüber zu befinden. Tennisfans im Gemeinderat, die in den Beschluss eine "positive" Vorbemerkung (Mirlach) oder allgemeines "Wohlwollen" (Holzapfel) einbringen wollten, gingen leer aus. Ohne Option wurde der Antrag überraschend doch einstimmig an den Finanzausschuss verwiesen.

Mit einer Zusage für einen Zuschuss muss auch die Kirchenstiftung warten. Sie bleibt im Zusammenhang mit der Kirchenrenovierung nach Abzug von Finanzhilfen aus dem eigenen Lager auf 235 000 Euro sitzen. Wie viel sie von der Gemeinde erhält, blieb noch offen; auch dieser Antrag ging an den Finanzausschuss.

Am Ende dann noch einmal die Umgehungsstraße. Bürgermeister Wittmann berichtete, er habe auftragsgemäß mit Kösching verhandelt und von Bürgermeister Max Schöner die Zusage erhalten, den gemeinsamen Anschluss der Nordumgehung Kösching und aus dem Gewerbegebiet Lenting wohlwollend zu prüfen. Entscheidend sei das "Mitgehen" von betroffenen Grundstückseigentümern. Zum Thema Umgehung kritisierte Wittmann die Fernsehsendung "Jetzt red i, Europa", bei der er trotz vorheriger Absprache nicht zu Wort gekommen sei. Er hätte jedenfalls der von Kösching angeregten und von Minister Horst Seehofer abgenickten erneuten Umplanung wegen erneuten Zeitverlustes widersprochen, so der Lentinger Rathauschef.