Um Schmerzen kommt die Mama nicht herum

Eine Kaiserschnittgeburt hat nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken

18.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:29 Uhr

Pfaffenhofen (zur) Hinter der umgangssprachlichen Bezeichnung „Kaiserschnitt“ (medizinisch „Sectio caesarea“) verbirgt sich die operative Entfernung des Fötus aus der Gebärmutter.

Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen „sectio a caeso (matris) utero“ her – also der „Operation am aufgeschnittenen Uterus der Mutter“. Dass Gaius Julius Caesar derart entbunden wurde und so den Titel aller Kaiser („Caesaren“) prägte, ist allerdings umstritten. Verbürgt ist eine Sectio für Scipio Cornelius Africanus (etwa 235 bis 183 vor Christus), einer der Wegbereiter Roms auf dem Weg zur Weltherrschaft. Seine Mutter war kurz vor der Entbindung gestorben (Quelle: sectio.de).

Medizinisch gesehen ist die Indikation für den Eingriff immer dann gegeben, wenn der normale Entbindungsvorgang für Mutter oder Kind eine Gefahr darstellen würde. Doch birgt diese Operation einige Risiken infolge der Narkose oder durch Blutungen. Es kommt zur Narbenbildung am Bauch und an der Gebärmutter. „Letztere kann also bei einer späteren Geburt reißen – was aber sehr selten passiert“, erklärt Gynäkologe und Chefarzt Dr. Peter Jezek von der Ilmtalklinik.

Für das Baby ist eine Kaiserschnittgeburt zwar weniger stressbehaftet, was aber aus medizinischer Sicht nicht nur Vorteile hat. „Bei einer normalen Entbindung wird die Lunge des Babys besser ausgepresst, lebenswichtige Mechanismen wie die Atmung werden aktiviert, die Kinder sind wacher und besser adaptiert als Kaiserschnittgeborene“, erläutert der Arzt die Hintergründe. Inwieweit eine Sectio die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Neugeborene später an Diabetes, Allergien oder Asthma erkrankt, sei noch nicht eindeutig erforscht.

Sicher ist, dass ein geplanter („primärer“) Kaiserschnitt weniger Risiken birgt, als einer, der während des Geburtsvorganges („sekundär“) als Notfallmaßnahme eingeleitet wird. Um Schmerzen kommt die Mutter jedoch auch bei einer Sectio nicht herum, nur dass sie in diesem Fall erst nach der Geburt an der Operationswunde auftreten.