Überzeugungsarbeit mit Bier und Würsten

11.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:04 Uhr

Auf die Knie gingen die Mitglieder des Freinhauser Krieger- und Soldatenvereins, um die Kollegen aus Deimhausen zur Übernahme der Patenschaft für das Vereinsjubiläum zu bewegen.

Freinhausen (PK) Sein 100-jähriges Gründungsfest will der Freinhauser Krieger- und Soldatenverein heuer vom 27. bis zum 29. Juni feiern. Auf Patensuche begaben sich die Freinhauser dieser Tage nach Deimhausen zur dortigen Soldatenkameradschaft.

Die Werkhalle war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Hohenwarter Bürgermeister Manfred Russer mit Pfarrer Alfons Kerscher und dem Freinhauser Vorsitzenden Franz Weber in die Halle einmarschierten. Gefolgt vom Vorstand und den Festdamen wurden sie mit großem Applaus empfangen. Die Begrüßung wurde vom Vorsitzenden des Krieger- und Soldatenvereins Deimhausen, Josef Rimbeck, vorgenommen. Sein besonderer Gruß ging an Bürgermeister Manfred Russer, dessen Zusage zur Schirmherrschaft schon seit einiger Zeit steht.

Dann war es aber auch schon aus mit der Gemütlichkeit, nun ging es zu den Verhandlungen über. Der Termin für die 100 Jahrfeier steht, ein Festausschuss ist gegründet und auch die Fahne ist bereits restauriert. Was aber noch fehlt, so die Freinhauser, sei eben ein Patenverein. Mit einem einfachen "Ja" wären die Freinhauser zufrieden gewesen. Doch ganz so einfach war es dann doch nicht.

Bedenkzeit baten sich die Deimhauser aus, was bei den Freinhausern nicht gerade auf Gegenliebe stieß. Die wollten sofort eine Zusage. Mit einem Fass Bier wurde die Verhandlungsrunde eröffnet, wobei es schon wegen der Größe die ersten Meinungsverschiedenheiten gab.

Ein von einigen Festdamen hereingetragenes Fass ließ die Deimhauser nur lachen. Sie fühlten sich betrogen und setzten die Verhandlungen wieder auf den Nullpunkt. Die Gesichter der Freinhauser verdunkelten sich, als Holzscheite hereingetragen wurden und die lautstarke Aufforderung zum niederknien kam. Zähneknirschend folgten die Beteiligten ihrem Vorsitzenden Franz Weber und ließen die Prozedur geduldig über sich ergehen.

Die Fahnenmutter Franziska Schmalzl musste nun als Retterin in der Not herhalten. Sie ordnete an, dass Würste, Brezen und ein großes Fass Bier hereingetragen wurden. Doch erst wollten die Deimhauser auf Nummer Sicher gehen und probierten die Würste und ließen vom Schirmherr auch das Fass Bier anzapfen.

Dann wurden die Bittsteller endlich von ihrer misslichen Lage befreit. Mit einem Handschlag wurde die Patenschaft besiegelt. Bis in die frühen Morgenstunden feierten anschließend die 300 Besucher in der Festhalle.