Rechnungen im Fall Haas aufgetaucht

11.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:04 Uhr

Ingolstadt (DK) Der am Freitag fristlos gekündigte frühere City-Manager Ingolstadts, Peter Haas, bleibt vorerst weiter in Untersuchungshaft. „Es gibt keinen Grund, an dieser Entscheidung etwas zu ändern“, sagte Leitender Oberstaatsanwalt Helmut Walter gestern. „In dieser Sache besteht noch immer Verdunklungsgefahr.“

Die Behörden ermitteln, wie berichtet, wegen Verdachts des Betrugs, der Untreue und Urkundenfälschung gegen den 41-Jährigen. Es geht um Rechnungen für die Weihnachtsbeleuchtung, die angeblich über Jahre hinweg nicht beglichen wurden, obwohl IN-City-Mitglieder Beiträge dafür eingezahlt hatten. Belastet wird Haas jetzt durch Aussagen zweier Bekannter. Sie waren bei der Kripo erschienen und hatten den Beamten besagte Rechnungen überreicht, war gestern zu erfahren. Der City-Manager soll ihnen die Schriftstücke vor seiner Festnahme übergeben haben.

  Peter Haas will von den Forderungen in Höhe von 71 154 Euro nichts wissen und auch keine Mahnungen erhalten haben. Er spricht von einem Komplott. Polizei und Staatsanwaltschaft haben jedoch Grund zur Annahme, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Dem Vernehmen nach gibt es eine Zustellbestätigung der Post, was eine Zahlungserinnerung von 2007 über 52 000 Euro betrifft. Haas soll außerdem eine der angeblich nicht erhaltenen Rechnung in vier Raten beglichen haben. Wohin die zweckgebundenen Beiträge für die Weihnachtsbeleuchtung tatsächlich geflossen sind, ist weiter offen. Möglicherweise wird ein Gutachter mit der Klärung beauftragt. Selbst wenn das Geld für andere IN-City-Veranstaltungen verwendet wurde, wäre das Betrug. „Vielleicht hat Haas sich auch nur mit der Fülle der Events profilieren wollen“, sagte ein Insider. Der Werbeverein will sich mit Haas’ Nachfolge Zeit lassen. „Es muss erst wieder Ruhe einkehren“, sagte Vorstandsmitglied Hans Nüßlein.