Pöttmes
TSV Pöttmes muss plötzlich auf Trainersuche gehen

Roman Artes und Eduard Keil haben ihr Engagement beim Spitzenreiter der Kreisliga Ostschwaben mit sofortiger Wirkung überraschend beendet

21.01.2021 | Stand 20.03.2021, 3:34 Uhr
Möchte aus familiären Gründen kürzertreten: Roman Artes. −Foto: W. Baudrexl

Pöttmes - Der Tabellenführer der Fußball-Kreisliga Ostschwaben, TSV Pöttmes, wird ab sofort nicht mehr vom Trainergespann Roman Artes/Eduard Keil trainiert.

 

Diese Entscheidung hat mehrere Gründe, jedoch absolut nichts mit der sportlichen Situation zu tun. "Man ist hier mit der Arbeit der beiden Trainer mehr als zufrieden", erklärt TSV-Abteilungsleiter Johannes Brandner. Nach einem ersten Gespräch zwischen der Abteilungsführung und den Coaches sollte es in dieser Konstellation auf jeden Fall bis zum Saisonende 2019/21 weitergehen. Beim zweiten Treffen teilten Artes und Keil der sportlichen Leitung des Kreisligisten jedoch mit, dass sie ihr Engagement nun schon jetzt beendeten. Für Brandner sowie seinem Mitstreiter Granit Gabrica kam diese Entscheidung zu diesem Zeitpunkt doch recht überraschend, wie der 26-jährige Fußballchef einräumt.
Artes ist die Entscheidung "brutal schwer" gefallen, die er zusammen mit seinem Kompagnon Keil in der vergangenen Woche der Pöttmeser Fußballabteilung überbrachte. "Es ist schade, dass wir das jetzt nicht durchziehen können", erklärt Artes, "aber da meine Partnerin und ich Anfang Mai erstmals Eltern werden und niemand wirklich weiß, wie und wann es mit dem Fußball weitergeht, habe ich mich dazu entschieden, in der nahen Zukunft etwas kürzer zu treten sowie meinen Cheftrainerposten beim TSV Pöttmes schweren Herzens abzugeben".

 

Die Familie, sagt der 32-Jährige, rücke für ihn nun in den Vordergrund. Nachdem es für Keil aus zeitlichen und beruflichen Gründen keine Option ist, den Cheftrainerposten alleine zu übernehmen, haben sich die Abteilungsleitung und die beiden Übungsleiter darauf verständigt, die Zusammenarbeit nun schon zu beenden. "So kann der Verein handeln, um jemanden zu finden", sagt Artes. Beim TSV Pöttmes läuft jetzt die Trainersuche auf Hochtouren - trotz Lockdown und Corona. Die Nachfolge für Artes/Keil soll jedenfalls nicht nur bis zum kommenden Sommer befristet sein, sondern der neue Mann soll darüber hinaus auch in der neuen Saison auf der Pöttmeser Kommandobrücke stehen.
Artes, der in dieser Spielzeit 2019/21 kurzfristig als Torhüter beim souveränen Bayernliga-Süd-Tabellenführer FC Pipinsried aushalf und dort im Herbst 2019 zwei Partien bestritt, kam im Winter 2019 nach Pöttmes, trat dort die Nachfolge von Spielertrainer Mariusz Suszko an. Keil war exakt ein Jahr zuvor in die Marktgemeinde gewechselt, war dort zunächst Spieler, ehe er zuletzt mit Artes ein Trainertandem beim TSV bildete.
Die beiden Trainer Artes und Keil möchten den Pöttmesern noch mindestens bis zum Saisonende als Spieler erhalten bleiben und alles dafür tun, damit die Rückkehr in die Bezirksliga Schwaben Nord gelingt. Die Entscheidung darüber wird jedoch der neue Trainer fällen. Nach dem Re-Start im vergangenen September hat sich der TSV mit drei Siegen aus drei Partien eine perfekte Ausgangssituation für die Frühjahrsrunde erarbeitet. Während des ersten Lockdowns waren die Pöttmeser Fußballer mit vier Zählern Rückstand auf den damaligen Spitzenreiter BC Aichach noch Tabellenzweiter gewesen, während des zweiten Lockdowns und vor den verbleibenden sieben Punktspielen liegt nun der TSV (43) bereits vier Zähler vor dem Ballspiel-Club (38) auf Rang eins des Klassements.

dfi/wa