Freystadt
TSV Freystadt gewinnt bayerisches Duell in Badminton-Bundesliga

Oberpfälzer machen mit überzeugendem 5:2-Erfolg bei Aufsteiger TSV Neuhausen den erfolgreichen Saisonstart perfekt

15.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:03 Uhr
Prächtig harmoniert hat das neu formierte Freystäder Doppel mit Spielertrainer und Ex-Vizeeuropameister Oliver Roth (rechts) und Rasmus Bonde, ehemaliger dänischer Weltklassespieler. Die beiden holen im bayerischen Duell gegen den TSV Neuhausen den wichtigen Punkt zur 3:0-Führung für den TSV Freystadt. −Foto: Pistorius

Freystadt (HK) Die Badminton-Spieler des Freystadt haben das Duell der bayerischen Erstligisten gewonnen: Bei Aufsteiger TSV Neuhausen-Nymphenburg siegte der TSV mit 5:2 und machte damit aus einem ordentlichen einen sehr guten Start in die neue Saison.

Die Oberpfälzer zeigten sich in den entscheidenden Situationen nervenstark und gewannen drei enge Spiele im Entscheidungssatz. Matchwinner waren Johannes Pistorius, Kristin Kuuba und Fee Teng Liew, die jeweils zweimal siegten. Erfolgreich war zudem das Doppel mit Oliver Roth und Rasmus Bonde. Mit Siegen gegen Trittau und Neuhausen sowie dem Punktgewinn gegen Wittorf startete Freystadt erfolgreich in die Saison. Mit fünf Punkten belegt der TSV nach dem dritten Spieltag den dritten Platz hinter dem deutschen Meister 1. BCB Saarbrücken und dem 1. BC Bonn-Beuel.

Erleichtert waren Freystadts Verantwortliche, dass sie zu dem wichtigen Bundesligaspiel am Samstagnachmittag mit dem geplanten Team nach München anreisen konnten. Mit Kristin Kuuba, Johannes Pistorius, Max Flynn, Leon Seiwald und Hannes Gerberich war die halbe Mannschaft in der Vorwoche bei den belgischen Meisterschaften aktiv. Max Flynn schied am Freitagnachmittag als letzter Spieler im Viertelfinale aus und so konnte man unmittelbar danach abreisen und erreichte nach sieben Stunden Autofahrt von Leuven (nahe Brüssel) kurz vor Mitternacht Freystadt.

Neuhausen und Freystadt traten am Samstag nahezu in Bestbesetzung an. Während bei den Münchnern die ukrainische Meisterin Natalya Voitsekh fehlte, mussten die Freystädter auf ihre Nummer eins im Einzel, den Indonesier Fikri Hadmadi verzichten.

Die Erstligapartie startete mit dem ersten Herrendoppel und dem Damendoppel. In beeindruckender Manier siegten Johannes Pistorius und Max Flynn gegen den israelischen Profispieler und zweifachen Olympiateilnehmer Misha Silbermann (aktuell auf dem 47. Platz der Weltrangliste) und den bulgarischen Nationalspieler Ivan Rusev Atanasov. Ohne Satzverlust dominierten die Freystädter mit ihrem schnellen Power-Badminton das Spiel und bleiben mit ihrem Sieg auch in ihrem dritten Spiel der noch jungen Saison weiter ungeschlagen. Extrem spannend verlief das Damendoppel mit der Estin Kristin Kuuba und der Engländerin Fee Teng Liew gegen die Münchner Paarung mit der Slowenin Kaja Stankovic und Annabella Jäger. Mit 12:10 im Entscheidungssatz siegten die Freystädter denkbar knapp. Für die 3:0-Führung sorgte das zweite Herrendoppel mit Oliver Roth und Rasmus Bonde. Beide zählten zu ihrer aktiven Zeit als deutscher beziehungsweise dänischer Nationalspieler zur erweiterten Weltspitze. Beide gehen ihrem Beruf nach, Oliver Roth als Staatsanwalt in Rosenheim und Rasmus Bonde als Logistikmanager in Nürnberg. Das wöchentliche Training beschränkt sich mittlerweile auf wenige Einheiten. Im Spiel gegen die Münchner Tobias Wadenka und Ex-Nationalspieler Fabian Holzer zeigten sie, was Erfahrung, Spielverständnis und Technik ausmachen kann. Im fünften Satz setzten sich die Altmeister Roth/Bonde mit 11:7 durch.

Dann folgten die drei Einzel. Leon Seiwald und Hannes Gerberich präsentierten sich gegen den israelischen Olympiateilnehmer Misha Silbermann beziehungsweise den Bulgaren Ivan Rusev Atanasov über weite Phasen auf Augenhöhe, verloren aber beide ihre Spiele. Den Siegpunkt für Freystadt machte dann Kristin Kuuba. Mit 11:6, 11:6 und 11.8 ließ sie der Slowenin keine Chance und unterstrich einmal mehr, wie wertvoll sie für die Oberpfälzer ist.
Auch wenn der Freystädter Sieg beim Spielstand von 4:2 vorzeitig feststand, war der Ausgang des abschließenden Mixed nicht ohne Bedeutung. Ein Sieg von Wadenka/Jäger gegen Pistorius/Liew hätte für die Münchner einen Punktgewinn bedeutet. Für Freystadt war es wichtig, die Landeshauptstädter in der Tabelle auf Abstand zu halten und so entwickelte sich das Spiel zu einem hartumkämpften Match. Die Freystädter starteten miserabel und lagen schnell mit 0:2 Sätzen hinten. Im dritten Satz mit dem Rücken zur Wand klappte die Abstimmung zwischen Pistorius und Liew besser und sie schafften es, das Spiel noch zu drehen. Mit 5:11, 6:11, 11:8, 11:9 und 11:7 gewannen sie das Mixed zum Endstand von 5:2 für Freystadt. "Mit diesem Ergebnis hat niemand gerechnet. Der dritte Tabellenplatz ist eine schöne Momentaufnahme - doch die dicken Brocken kommen noch", sagte Teammanager Pistorius. Am 5. und 6. Oktober folgen die nächsten Auswärtsspiele in Saarbrücken und Bonn. Für einige Spieler geht es kommende Woche aber gleich weiter. Johannes Pistorius, Hannes Gerberich Leon Seiwald, Fee Teng Liew und Serena au Yeong spielen in Bierun nahe Kattowitz die Polish international.