Washington
Trump wünscht sich eine Militärparade

US-Präsident will Stärke des Landes zeigen Demokraten sprechen von "Geldverschwendung"

07.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

Vorbild Frankreich: Trump hatte im vergangenen Jahr die traditionelle Militärparade auf den Champs-Élysées verfolgt. Von der dargebotenen militärischen Stärke zeigte er sich begeistert. ‹Œ Arch - foto: Saget/AFP

Washington (AFP) Mit einer großen Militärparade will US-Präsident Donald Trump die Stärke der Vereinigten Staaten und seine Rolle als Oberbefehlshaber demonstrieren. Vorbild ist der Aufmarsch der französischen Streitkräfte in Paris zum Nationalfeiertag am 14. Juli.

Washington (AFP) Mit einer großen Militärparade will US-Präsident Donald Trump die Stärke der Vereinigten Staaten und seine Rolle als Oberbefehlshaber demonstrieren. Wie das Weiße Haus am Dienstag mitteilte, bat Trump das Verteidigungsministerium darum, die Parade zu organisieren. Sein Vorbild ist der alljährliche Aufmarsch der französischen Streitkräfte in Paris zum Nationalfeiertag am 14. Juli.

Trump sei ein großer Unterstützer der "großartigen amerikanischen Soldaten, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um die Sicherheit unseres Landes zu garantieren", begründete Präsidentensprecherin Sarah Sanders die geplante Parade. Der Generalstabschef der US-Armee, Joe Dunford, sagte während eines Besuchs in Bangkok, die Vorbereitungen hätten bereits begonnen. Angaben zum möglichen Ort und Termin machten weder Dunford noch Sanders. Die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf einen Militärangehörigen, dass das Pentagon die Parade nicht am US-Unabhängigkeitstag am 4. Juli, sondern am Veteranentag am 11. November abhalten wolle. Mit diesem Feiertag wird in den USA des Endes des Ersten Weltkrieges gedacht.

Auch der Ort der Parade steht dem Bericht zufolge noch nicht fest. Trump habe den Wunsch vorgebracht, dass sie im Zentrum von Washington auf der Pennsylvania Avenue stattfinden solle, berichtete die "Washington Post". Dort finden stets die Paraden nach der Vereidigung des Präsidenten statt. Große Militärparaden sind in den USA bislang eine absolute Seltenheit. Der frühere US-Präsident George Bush senior hielt eine solche Parade nach dem Sieg über den Irak 1991 ab.

Kritiker des Vorhabens zogen Vergleiche mit ähnlichen Veranstaltungen in autokratisch regierten Staaten. "Was für eine absurde Geldverschwendung", sagte der Kongressabgeordnete Jim McGovern von den oppositionellen Demokraten. "Trump handelt eher wie ein Diktator als ein Präsident." Trump hatte vergangenes Jahr in Paris die Parade zum Nationalfeiertag besucht und sich tief beeindruckt gezeigt. Der französische Präsident Emmanuel Macron fuhr damals in einem offenen Jeep über die Champs-Elysées.