Gröbenzell
Trotzreaktion zu einem wichtigen Zeitpunkt

Green Devils Schrobenhausen feiern im Kampf um den Klassenerhalt einen verdienten Auswärtssieg in Gröbenzell

04.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr
Treffsicher aus der Distanz: Timothy Spatschek. −Foto: M. Schalk

Gröbenzell (SZ) So musste die Antwort auf die schwächste Saisonleistung wohl aussehen: 14 erfolgreiche Dreier und eine insgesamt starke Teamleistung beim 84:72 in Gröbenzell brachten die Green-Devils Schrobenhausen nun, im Abstiegskampf der Basketball-Regionalliga II Süd, wieder zurück in eine gute Ausgangsposition.

Ob es Jörg Webers Fähigkeiten als Psychologe waren, die in Gröbenzell ihre Wirkung zeigten? "Das weiß ich nicht", schmunzelt der Chefcoach, der das Team nach der bitteren 52:72-Heimniederlage gegen Milbertshofen vor allem mental wieder aufrichten musste. Offenbar mit Erfolg. "Alle zwölf Spieler von uns waren jetzt jedenfalls von Anfang an voll da", freut sich Weber. Und so jubelten er sowie sein Team eine Woche nach dem ernüchternden Heimauftritt über einen immens wichtigen Auswärtssieg bei einem direkten Konkurrenten im Tabellenkeller.

"Die Ausgangsposition hat sich dadurch enorm verbessert", sagt Weber nun mit Blick auf das Klassement. Dort stehen die Green Devils nach ihrem 84:72-Sieg zwar nach wie vor auf dem drittletzten Platz - jetzt aber mit jeweils zwei Siegen Vorsprung auf Slama Jama Gröbenzell und HSB Landsberg. Gegen beide Klubs haben die Schrobenhausener in dieser Hinrunde - jeweils mit zwölf Punkten Vorsprung - schon gewonnen, sodass auch der direkte Vergleich mindestens bis zu den Rückspielen auf ihrer Seite ist. Oder anders ausgedrückt: Stand jetzt bräuchten die beiden Verfolger schon drei Siege, um wieder an den Green Devils vorbeizuziehen.

Die freuen sich nun darüber, dass der Knoten in mehrfacher Hinsicht geplatzt ist: Zum einen war der Erfolg in Gröbenzell der erste Auswärtssieg dieser Saison. Zum anderen lief es erstmals von jenseits der Dreierlinie rund. Denn exakt die Hälfte ihrer Punkte erzielten die Green Devils - namentlich Johannes Keil (fünf Dreier), Timothy Spatschek (fünf) und Claus-Jürgen Ludwig (vier) - diesmal in dieser Disziplin. "Das war schon außergewöhnlich: Immer wenn Gröbenzell näher zu kommen drohte, haben wir die Bemühungen dadurch wieder im Keim erstickt", erzählt Weber, der betont: "Und dabei haben ja noch nicht mal alle unserer potenziellen Schützen getroffen." Am Ende waren es 14 erfolgreiche Dreipunktewürfe, in den acht Partien zuvor hatte insgesamt nur 22 gegeben. Dass die Schrobenhausener Basketballer mit jetzt 36 nach wie vor das Ligaschlusslicht sind, zeigt, wie schwach sie zuvor in dieser Statistik unterwegs gewesen waren.

In Gröbenzell aber war die Trefferquote nun so hoch, dass die Schrobenhausener, denen der grippegeschwächte Lukas Bäumel doch zur Verfügung stand, gegen ebenfalls verunsicherte Gastgeber nach jedem Viertel mehr oder weniger deutlich (24:17, 43:40, 60:54) führten. "Gröbenzell versuchte es mit allen erdenklichen Defense-Varianten, aber wir hatten immer die passende Antwort parat", sagt Weber, dessen Team die Partie am Ende souverän nach Hause brachte.

Mit neuem Selbstbewusstsein gehen die Green Devils somit jetzt in ihr Heimspiel gegen den TV 1862 Passau am kommenden Samstagabend (19.30 Uhr). Die Niederbayern stehen zwar mit einer 5:4-Bilanz im Mittelfeld des Klassements - "doch das Team liegt uns eher als zuletzt Milbertshofen", ist sich Weber sicher. Beim Vorbereitungsturnier in Freising hatten die Green Devils ja schon im Herbst Bekanntschaft mit dem TV 1862 gemacht, den sie außerdem noch gut aus früheren Bayernligazeiten kennen. "Wir haben also unsere Erfahrungen mit diesem Gegner und wissen, was uns erwartet", so Weber. Mindestens ein weiterer Sieg in den zwei Partien vor der Weihnachtspause sei die "absolute Wunschvorstellung", sagt der Schrobenhausener Coach.

Zu einem gelungenen Jahresabschluss vor heimischer Kulisse sollen dann auch viele Fans beitragen, für die es in der Halbzeit ein spezielles "Schmankerl" geben wird: Das Altstadtcafé Neugschwendner wird als Green-Devils-Premiumpartner einen Glühwein- und Würstlstand aufbauen. Den gesamten Erlös spendet Georg Seitz danach an die Nachwuchsabteilung der Schrobenhausener Basketballer.

Das erstmals auswärts erfolgreiche Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (5 Punkte), Lukas Bäumel (9), Jakob Eiglmeier (2), Simon Ettenreich, Jonas Fiß (2), Lorenz Höllbauer, Johannes Keil (16), Claus-Jürgen Ludwig (23), Sebastian Ritzer (8), Timothy Spatschek (17), Uli Steiner und Thomas Wenger (2).