Hilpoltstein
Tafel braucht neuen Lieferwagen

Hilpoltsteiner Helfer müssen reparaturanfälliges Fahrzeug zum Transport der Lebensmittel ersetzen

04.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr
Die Helfer der Hilpoltsteiner Tafel hoffen auf Spenden. Denn das Fahrzeug, aus dem sie auf diesem Bild die dringend benötigten Lebensmittel ausladen, muss laut Heinz Ripka (Mitte) wegen der teueren Reparaturen schon bald ersetzt werden. −Foto: Bader

Hilpoltstein (HK) Lebensmittel für Menschen in Not: Das liefert die Hilpoltsteiner Tafel, die Woche für Woche von Brot über Gemüse bis hin zu Wurst ein breites Angebot für Bedürftige bietet. Doch die Lebensmittel müssen erst einmal zur Ausgabestelle der Tafel kommen.

Das größte der drei Fahrzeuge muss jedoch bald ersetzt werden. Und hier hofft die Tafel auf Spenden.

Kiste für Kiste schleppt Heinz Ripka mit seinen Helfern an diesem Mittwochvormittag wenige Stunden vor der Lebensmittelausgabe vom Kleintransporter in den Raum des BRK im Hilpoltsteiner Eisvogelweg. Brot, Joghurt, Wurst, Käse, Semmeln, Tortenböden, Kartoffeln und Mandarinen werden in Pappkartons und Klappkisten hereingetragen. Während länger haltbare Sachen wie Konserven aber auch Brot und Semmeln gleich in den Raum kommen, in dem sie später auch an die bedürftigen Menschen ausgegeben werden, tragen die Helfer die Kisten mit Salat und Gemüse in die Küche. Tiefgefrorenes landet gleich wieder in der Kühltruhe, normale Kühlware wie Wurst und Käse kommen in den Kühlschrank.

Dann wird jedes Stück noch einmal in die Hand genommen und kontrolliert. "Wir schauen, wie lange das Haltbarkeitsdatum überschritten ist und ob wir es noch hergeben können", sagt Ripka. Während Mayonnaise schon eine Woche nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums aussortiert wird, kann man Joghurt auch noch vier Wochen später verwenden. "Wenn wir da größere Mengen bekommen und uns nicht sicher sind, machen wir auch mal eines auf und probieren es", sagt er.

Beim Gemüse ist die Kontrolle wesentlich aufwendiger. "Unsere Helferinnen nehmen alles noch einmal in die Hand, schauen, ob etwas eventuelle schon angeschimmelt ist, und schneiden vom Salat die welken Blätter ab", so Ripka. Auch Wurst und Käse werden genau kontrolliert. "Sichtprüfung", nennt Ripka das. Doch auch wenn die Helfer die Prüfung sehr gewissenhaft vornehmen, "weisen wir alle unsere Kunden darauf hin, dass sie Lebensmittel nochmal genau anschauen müssen", so Ripka.

Die Kunden, das sind die Menschen, die regelmäßig zur Tafel kommen und nachweislich hilfsbedürftig sind. "Sie bekommen beispielsweise Arbeitslosengeld II oder Wohngeld. "Da wissen wir, dass das Geld knapp ist." Aber auch mit Bescheinigungen der Stadt oder der Caritas kommen Leute. 40 Menschen sind es Woche für Woche. "Da darunter auch Familien und viele Alleinerziehende sind, versorgen wird damit zwischen 80 und 90 Personen", so Ripka. Noch viel mehr wären es nach Einschätzung von Ripka. "Aber viele Menschen schämen sich so sehr über ihre eigene unverschuldete Not, dass sie sich nicht trauen, in unsere Einrichtung zu kommen."

Damit bei der Verteilung der Lebensmittel alle die gleichen Chancen haben, kommt nicht der zuerst an die Reihe, der am frühesten an der Ausgabestelle steht, sondern die Interessenten wechseln in Gruppen durch. Zudem erhält jeder ein Schildchen, für wie viele Personen er einkaufen möchte. Ja, die Kunden müssen etwas zahlen. Aber nur zwischen einem Euro für Alleinstehende und höchstens drei Euro für Familien. Was von den Lebensmitteln zuerst aus ist, ist schwer zu sagen, "weil wir ja nie wissen, was und wie viel wir bekommen", sagt Ripka. Aber die Helfer achten darauf, dass jeder etwas abbekommt. "Und wir schauen auch darauf, dass wir zum Beispiel Geflügelwurst für Muslime aufheben, die kein Schweinefleisch essen dürfen.

Was an Lebensmitteln übrigbleibt und gelagert werden kann, kommt auch gleich ins Lager. Hier stehen den Helfern allerdings nur ein kleiner Kellerraum im LBV und eine Garage zur Verfügung. "Nächstes Jahr baut das BRK eine Doppelgarage, in die wir uns einmieten können. Dann wird es besser", freut sich Ripka.

Was nicht bis zur nächsten Woche liegenbleiben darf, wird direkt nach Roth gefahren, wo die Tafel am Samstag geöffnet ist. "Was dann übrigbleibt, geht an die Lebensmittelretter, übriges und nicht mehr gutes Obst und Gemüse geht an den Bauernhof des Auhofs und wird an die Tiere verfüttert."

Mit einem Kühlfahrzeug, einem 3,5-Tonner und einem kleinen Lieferwagen holt die Hilpoltsteiner Tafel derzeit Lebensmittel bei Discountern, Bäckern oder im Lager der Tafel in Feucht ab. Der 35-Tonner ist dabei das derzeit am meisten beanspruchte Fahrzeug. "Es ist sehr wichtig, weil es das Einzige ist, bei der wir auch ganze Paletten transportieren können", sagt Ripka. Zehn Jahre ist das Fahrzeug inzwischen alt und hat rund 100.000 Kilometer auf dem Tacho. Das ist zwar noch nicht allzu viel, "doch der Wagen rostet stark und hat schon viele Mängel. Die Reparaturkosten werden immer höher", sagt Ripka. "Der Lions Club und die Rotarier werden uns bei der Anschaffung eines Ersatzfahrzeugs kräftig unter die Arme greifen", sagt Ripka. "Doch das allein wird nicht reichen - deshalb freuen wir uns über jede zusätzliche Spende."