Neuburg
Tropfwasser in der neuen Sporthalle

05.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:12 Uhr

Über 1600 Quadratmeter umfasst das Naturdach der Sporthalle an der Neuburger Realschule. Die Lichtkuppeln sind nach wie vor ein Problem: Es tropft in die Halle. - Foto: r

Neuburg (kpf) 38 Millionen Euro wird der Landkreis innerhalb der nächsten fünf Jahre in seine Schulen investieren (wir berichteten). Auf den Lorbeeren ausruhen können sich Verwaltung und Kreispolitiker aber wohl nie, denn die Kette der Baustellen reißt nicht ab.

Still geworden ist es um die Paul-Winter-Realschule, aber die Feuchtigkeit, die in die neue Turnhalle eindringt, macht auch nicht viel Lärm. Seit Jahren herrscht dieser unbefriedigende Zustand. Jetzt wird die Landkreisverwaltung ein Beweissicherungsverfahren beantragen. In letzter Konsequenz wird ein Richter entscheiden, wer welchen Fehler gemacht hat und dafür haftbar ist. Bis es soweit ist, dürften noch Jahre vergehen.

Der Bau der Turnhalle begann im Jahr 2006. 7,5 Millionen Euro kostete damals die Umwandlung der alten Turnhalle in moderne Klassenzimmer und die Anfügung einer Doppelsporthalle. "Als glückliche Verschmelzung von Alt- und Neubauten" wurde der Bau gepriesen. Der Planer hatte die Turnhalle im Boden versenkt und das begrünte Dach sollte den neuen Eingang der Schule betonen.

Nicht lange danach begann das Elend. Die Regenabläufe erwiesen sich als nicht leistungsfähig genug. Feuchtigkeit drang in die Halle ein. Derlei Mängel konnten auf dem Wege der Nachbesserung inzwischen beseitigt werden. Anhaltendes Problem sind die Oberlichten. Sie sind zur Be- und Entlüftung gedacht, führen aber zu Kondenswasser, das auf den Hallenboden tropft. Liegt entsprechend Schnee auf den Kuppeln, lassen sie sich gar nicht öffnen und durch Verwindungen sind sie inzwischen undicht. Die Frage ist nun, liegen planerische Mängel vor oder wurden bei der Ausführung Fehler gemacht. Heute, im Jahr 2010, sind diese Fragen immer noch offen. Eine gütliche Einigung – der einfachste Weg – war bislang nicht möglich. Die Landkreisverwaltung hat deshalb ein Beweissicherungsverfahren eingeleitet. Weshalb hat der Landkreis die Fehler nicht einfach behoben? "Der Landkreis kann nicht handeln, weil dadurch Beweise beseitigt und damit Steuergelder veruntreut würden. Wir müssen den Verursacher finden", sagt Pressesprecher Willi Riß.

Nach der Beweissicherung sind die Gerichte am Zuge. Eine rasche Entscheidung erwarten weder Riß noch Heinz Scharl, Leiter der Bauverwaltung. Zumindest ist der Sportbetrieb von Schule und Vereinen durch den Mangel nicht beeinträchtigt.