Ingolstadt
Trockener Herbstanfang

September machte da weiter, wo der August aufgehört hatte: mit deutlich zu wenig Niederschlag

07.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:43 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Sommer ist ausgeklungen, doch er wirkt nach: Die Trockenheit der vergangenen Monate macht insbesondere der Landwirtschaft weiterhin zu schaffen. Die lokalen Wetterdaten für den vergangenen September belegen die dürftigen Niederschlagsmengen recht eindrucksvoll.

Wer über Land fährt, sieht immer wieder mal Felder mit ausgedörrten Maispflanzen, bei denen sich die Ernte nicht gelohnt hat. An einigen Donaubrücken war der niedrige Pegel des Flusses durch trockengefallene Untiefen bei den Pfeilern über Wochen unverkennbar. Auch wenn es in den vergangenen Tagen nun endlich geregnet hat, waren das angesichts der Niederschlagsdefizite während der Sommerwochen wohl nur recht späte Korrekturen.

War die Regenmenge bereits im August und im Juli unter dem langjährigen Mittel geblieben, so lag sie im September sogar überaus deutlich unter dem statistischen Soll: Nur 30,5 Liter pro Quadratmeter fielen da an der Köschinger Messwarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) – das sind lediglich 56 Prozent des Langzeit-Mittelwertes von 54,5 Litern. An nur acht Tagen kam es (in Kösching) überhaupt zu Niederschlägen; nur einmal, nämlich am 22. September, war der Regen ergiebiger; hier wurde über den Tag eine Niederschlagssäule von 11,7 Millimetern pro Quadratmeter gemessen. Dass in der Grafik unten auch Tage ohne Regen einen kleinen blauen Sockel aufweisen, ist übrigens rein technisch bedingt. In die Auswertung gehen die Niederschlagsdaten erst ein, wenn die Menge von 0,1 Litern pro Quadratmeter erreicht oder überschritten wird. Das war aber an der Köschinger Messwarte an 22 von 30 Septembertagen nicht der Fall.

Der Mittelwert der Lufttemperatur betrug an der DWD-Station im September 13,6 Grad, was sehr nah am Langzeitmittel von 13,4 Grad liegt. Der (meteorologisch gesehen) erste Herbstmonat wartete zum Start nochmals mit hochsommerlichen Temperaturen auf: Am 1. September wurde mit einem Spitzenwert von 31,3 Grad gleich das Monatsmaximum erreicht. Der Tiefstwert wurde mit 4,1 Grad in der Nacht zum 21. September registriert. In dieser Nacht wurden am Boden sogar minimal 2,2 Grad gemessen.

Die Trockenheit im September ist übrigens allein durch die Sonnenscheindauer nicht zu erklären. Die lag nämlich mit 131,6 Stunden im Vormonat recht deutlich unter dem statistischen Soll von 165,1 Stunden (knapp 80 Prozent des Mittels). Zwar ließ sich die Sonne fast täglich (zumindest kurz) über Kösching blicken – am längsten mit 11,3 Stunden, also praktisch ganztägig, am 21. September. Es schlugen aber auch etliche Tage mit nur kurzen Auftritten zu Buche. An drei Tagen blieb die Wolkendecke sogar völlig geschlossen.