Haßfurt
Tragischer Tankstopp

Tödlicher Unfall bei der Zwischenlandung eines Manchinger Bundeswehrhubschraubers in Haßfurt

10.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:53 Uhr
Dieser Bundeswehrhubschrauber aus Manching hat bei einem Unfall auf dem Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt einen 60 Jahre alter Flugplatzmitarbeiter tödlich verletzt. −Foto: Armer/dpa

Haßfurt/Manching (DK/dpa) Es sollte ein ganz normaler Zwischenstopp eines Transporthubschraubers der Bundeswehr werden. Doch der Tankstopp endete für einen 60 Jahre alten Flugplatz-Mitarbeiter tödlich.

Bei einem tragischen Unfall mit einem Bundeswehr-Hubschrauber in Unterfranken ist ein 60 Jahre alter Flugplatz-Mitarbeiter ums Leben gekommen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft gestern mitteilten, hatte der Transporthubschrauber der Bundeswehr am Vortag auf dem Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt (Landkreis Haßberge) gegen 10 Uhr eine Zwischenlandung eingelegt, um zu tanken.

Der Hubschrauber war am Montagmorgen in Manching gestartet. "Es ist ein Hubschrauber der Wehrtechnischen Dienststelle WTD 61 in Manching", bestätigte Andreas Schmidt, Leiter Stab der WTD 61, gestern unserrer Zeitung. Die Besatzung des Helikopters, zwei Piloten und zwei Bordtechniker, sind in Manching stationiert.

"Sie wurden nach dem Unfall psychologisch betreut und werden es noch immer", erklärte Oberstleutnant Stefano Toneatto, Pressesprecher des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, gestern unserer Zeitung. Verletzt wurde keiner der vier Männer. Zum Unfallhergang konnten weder Schmidt noch Toneatto Auskünfte geben. Toneatto: "Es ist ein laufendes Verfahren, da können wir nichts sagen."

Nähere Mitteilungen kommen von der Polizei. Demnach geschah das Unglück beim Rollen zur Tankstelle: "Die laufenden Rotorblätter haben im Vorbeifahren den Tower getroffen", sagte ein Polizeisprecher. Daraufhin flogen Teile des Rotors durch die Luft und trafen den im Freien stehenden 60-Jährigen. Der schwer verletzte Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er gegen 22 Uhr starb.

Die Spuren des Unfalls zeigen die Wucht der Trümmer, die nach der Kollision durch die Luft flogen. Tiefe Furchen sind an der Fassade des Towers zu sehen, die Rotorblätter des Hubschraubers hängen zerstört herab. Der Schaden dürfte in die Millionen gehen. Neben dem Hubschrauber und dem Kontrollturm wurden auch andere Gebäude sowie stehende Flugzeuge durch umherfliegende Trümmerteile zum Teil erheblich beschädigt. Der Hubschrauber des Typs CH53 ist nicht mehr flugfähig. Er war der Bundeswehr zufolge für eine planmäßige Wartung auf dem Weg ins niedersächsische Diepholz. Der Flugbetrieb auf dem Verkehrslandeplatz Haßfurt-Schweinfurt wurde bis auf weiteres eingestellt, die Schweinfurter Kripo und die Staatsanwaltschaft Bamberg ermitteln. "Unsere Aufgabe ist es nun, den Unfall zu rekonstruieren", sagte ein Polizeisprecher. Dazu werde auch ein Sachverständiger für Flugunfälle in die Ermittlungen eingebunden.

Oliver Konze, Catherine Simon