Nürnberg
Tragaltar: Eucharistie unterwegs

18.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:56 Uhr

Nürnberg - Benno Baumbauer stellt den Tragaltar Endres II.

Tuchers vor, der derzeit in der Sonderpräsentation "Geheimnisvolle Steinplatte" im Museum Tucherschloss erstmals öffentlich zu sehen ist. Er spricht am Montag, 24. Februar, und am Dienstag, 10. März, jeweils um 16 Uhr im Museum Tucherschloss in der Hirschelgasse in Nürnberg.

Eine unscheinbare Platte aus Solnhofer Kalkstein birgt ein sakrales Geheimnis: Öffnet man den Holzschuber auf der Rückseite, offenbart sich eine Vertiefung. In ihr geborgen finden sich sechs bunte Stoffbeutelchen, die mit unterschiedlichen Namen beschriftet sind: Es handelt sich um Reliquienbehältnisse für die prominenten Heiligen Bartholomäus, Georg, Nikolaus, Leonhard, Agathe und Katharina. Laut der beigelegten Urkunde handelt es sich bei dem Stein um einen Altar. Er wurde 1456 im Auftrag Endres II. Tuchers (1423-1507) durch den Weihbischof von Bamberg geweiht.

Solche Tragaltäre wurden von Angehörigen der Oberschicht genutzt, um an ihnen exklusiv die Eucharistie zu empfangen, etwa in einer Privatkapelle oder auf Reisen. Baumbauer erläutert die Geschichte des Altars, geht auf seine Verwendung ein und stellt dabei auch den ursprünglichen Besitzer näher vor.

Die Teilnahme kostet drei Euro zusätzlich zum Museumseintritt von sechs Euro. Die Sonderpräsentation ist noch bis 22. März zu sehen. In dieser Zeit hat das Museum Tucherschloss erweiterte Öffnungszeiten von Sonntag bis Donnerstag, 10 bis 17 Uhr.

HK