Freystadt (DK/dpa) Rund zwei Wochen nach den schweren Verwüstungen durch einen Tornado in Schwaben hat ein heftiger Wirbelwind am Freitagabend in der Oberpfalz rund 20 Häuser beschädigt. Betroffen war der Freystädter Ortsteil Ohausen.
Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere 100 000 Euro, wie das Polizeipräsidium Oberpfalz mitteilte. Menschen wurden den Angaben zufolge nicht verletzt. Im gesamten Großraum von Neumarkt in der Oberpfalz gingen zu der Zeit schwere Unwetter nieder.
Augenzeugen zufolge bildete sich der Mini-Tornado gegen 18.30 Uhr am Main-Donau-Kanal und schlug anschließend in nur etwa fünf Sekunden eine Spur der Verwüstung durch den nur wenige hundert Meter vom Wasser entfernten Ort. Kein einziges Häuserdach in dem Freystädter Ortsteil blieb verschont. Fast an jedem Gebäude wurden Dächer abgedeckt oder beschädigt. Zudem wurden im gesamten Ort Bäume umgeknickt und entwurzelt.
Selbst dicke Bäume wurden vom Mini-Tornado gefällt, als wären es Streichhölzer, berichteten Bewohner des Ortes. Herumfliegende Dachziegel und Trümmerteile beschädigten außerdem mehrere Fahrzeuge. Mehr als 100 Kräfte von Feuerwehr und Polizei waren im Einsatz.
Nach ersten Erkenntnissen habe es sich möglicherweise um einen sogenannten Funnel – eine Vorstufe eines Tornados – gehandelt, erklärte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes in München. Funnels seien rotierende Wolkentrichter unterhalb einer Wolke, allerdings ohne sichtbare Schäden am Boden. Die Polizei sprach von einer Windhose.
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