Fürth
Torfestival im Ronhof

Die SpVgg Greuther Fürth schlägt Holstein Kiel mit 4:1 und ist Tabellenführer - Neuzugänge überzeugen

16.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:06 Uhr
Spitzenspiel gewonnen: Yosuke Ideguchi (rechts) jubelt mit seinem Teamkollegen Daniel Keita-Ruel von Fürth nach seinem Treffer zum 2:0 gegen Holstein Kiel. −Foto: Weigel/dpa

Fürth (DK) Die SpVgg Greuther Fürth baut ihren Topstart in der 2. Bundesliga mit einem 4:1-Sieg aus. Auch im Spitzenspiel gegen Kiel haben die Neuen wieder großen Anteil. Vor überzogener Euphorie warnen die Franken - trotz Tabellenführung - allerdings.

Das Spitzenspiel der zweiten Liga fand am Samstag im Fürther Ronhof statt - vor der Saison eine kaum für möglich gehaltene Konstellation. Doch nachdem sich das Kleeblatt im Mai in letzter Sekunde vor dem Abstieg rettete und Kiel knapp den Aufstieg verpasste, danach allerdings viele Spieler ziehen lassen musste, haben beide Vereine einen guten Start hingelegt. Beide waren nach vier Spieltagen noch ungeschlagen, beide hatten acht Punkte geholt. Gute Voraussetzungen für einen spannenden Fußballnachmittag.

Die 8370 Zuschauern sahen in den ersten zehn Minuten allerdings auf beiden Seiten zunächst ein vorsichtiges Abtasten, wobei Kiel nach und nach mehr Zugriff auf das Spiel bekam und mit dem Lattentreffer von Steven Lewerenz in der 11. Minute auch die erste große Chance hatte. Doch die Störche konnten ihre optische Überlegenheit nicht in Torchancen umsetzen, Fürth verteidigte gut und lauerte auf Kontermöglichkeiten. "Wir wollten uns erstmal auf die Defensive konzentrieren, und das haben wir gemacht", sagte Neuzugang Yosuke Ideguchi nach seinem ersten Spiel von Beginn an.

Kurz vor der Pause dann vergab Fabian Reese (43.) allein vor Kiels Torwart Kenneth Kronholm die Chance auf die Fürther Führung. In der 52. Minute lief es besser: Sebastian Ernst schickte nach einem Fehlpass des ehemaligen Fürthers Stefan Thesker seinen Teamkollegen Daniel Keita-Ruel, der mit seinem Flachschuss Kronholm keine Chance ließ. Kurze Zeit später erzielte der glückliche Ideguchi das 2:0 (60.): "Die Chance, die mir gegeben wurde, wollte ich nutzen und etwas zurückgeben. Das ist mir gelungen."

Die Franken spielten nun selbstbewusst nach vorne. Nach einigen leichtfertig vergebenen Möglichkeiten war es dann wieder Keita-Ruel, der in der 83. Minute auf 3:0 erhöhte. Die Entscheidung war gefallen, obwohl Kiels Benjamin Girth vier Minuten später noch der Anschlusstreffer gelang. In der Nachspielzeit traf der eingewechselte Julian Green zum 4:1-Endstand fürs Kleeblatt - ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg. Und obwohl sie dadurch auf Tabellenplatz eins geklettert sind, bleiben die Franken bodenständig: "Wir sind keine Mannschaft, die träumt, wir bereiten uns jetzt wieder auf das nächste Spiel vor", so Keita-Ruel.

Ein anderer hat zwar nicht selbst getroffen - und spielte sich am Samstag doch in den Fokus: Neuzugang David Atanga. "Am Ende habe ich drei Vorlagen gemacht, und das hat uns sehr gutgetan. Das ist für mich wichtig", sagte der 21-jährige Ghanaer. Das Zusammenspiel zwischen ihm und Keita-Ruel klappt immer besser.

"Wir haben kopflos gespielt und den Gegner eingeladen. So kannst du kein Spiel gewinnen", kritisierte Kiels Trainer Tim Walter danach. Sehr zufrieden zeigte sich dagegen sein Gegenüber Damir Buric. "Die Mannschaft hat das, was wir besprochen hatten, toll umgesetzt, und das freut mich besonders. Ich freue mich auch für die Zuschauer, das war eine schöne Werbung für den Fußball. Viele gehen mit einem Lächeln nach Hause - ich auch", so Fürths Trainer. Nichtsdestotrotz hatte Buric gerade in der ersten Hälfte einige Szenen gesehen, die ihm nicht so gut gefallen haben. "Das müssen wir nun analysieren."

Sandra Mönius