Eichstätt
Top-Ten-Platzierung knapp verfehlt

Profirennfahrerin Anna Knauer ist nach der Bahnrad-WM in Frankreich enttäuscht von ihrer eigenen Leistung

27.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Alle Anstrengung half nichts: Anna Knauer kam in Paris lediglich auf den elften Platz - Foto: Rothfoto

Eichstätt/Paris (DK) Bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Frankreich hat die Schernfelderin Anna Knauer ihr erstes Formtief als Profifahrerin gezeigt. Nach starken Leistungen beim Weltcup im kolumbianischen Cali sowie bei der Deutschen Meisterschaft reichte es in Paris nur für den elften Platz in der Gesamtwertung. „Mit meiner Leistung bin ich überhaupt nicht zufrieden“, ärgerte sich die 19-Jährige.

Knauer trat hauptsächlich im Omnium, dem Fahrradsechskampf, an. Überraschend fuhr sie mit ihren Nationalmannschaftskolleginnen Charlotte Becker, Mieke Kröger und Stephanie Pohl zusätzlich in der ersten Runde der Vierer-Mannschaftsverfolgung. Knauer ersetzte damit Gudrun Stock, die sich zunächst schonen sollte, um im Finale der Verfolgung mitzufahren.

In der ersten Runde schaffte es die Mannschaft in einer Zeit von 4:29,925 Minuten zunächst auf den zweiten Platz hinter den USA mit 4:24,145 Minuten. Im Finale reichte es mit 4:30,122 Minuten nur noch für den siebten Rang. In der Gesamtwertung holte die Nationalmannschaft trotzdem Bronze.

Am Samstag fanden die ersten drei Disziplinen des Omniums statt. Im Scratch über zehn Kilometer hatte sich Knauer zwar gut positioniert, indem sie sich hinter Laura Trott aus Großbritannien, eine der schnellsten Fahrerinnen der Welt, eingereiht hatte. Dadurch, dass Trott jedoch im Schlussspurt nicht ihre gewohnte Stärke zeigte und somit nicht wie erwartet eine Lücke ins Feld riss, konnte auch Knauer am Ende keine bessere Platzierung als den elften Rang erreichen. In der Einerverfolgung über 3000 Meter zeigte sich Knauers Müdigkeit nach den vorherigen Anstrengungen. Mit 3:45,215 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47,954 Kilometern pro Stunde blieb sie weit hinter ihren Möglichkeiten und musste sich mit dem 16. Platz zufriedengeben. Zum Vergleich: Bim Weltcup in Cali im Januar war sie in der Einerverfolgung fünf Sekunden schneller und schaffte es auf den fünften Platz.

Auch im Ausscheidungsfahren verhielt sich Knauer zwar taktisch klug, konnte aber nicht mithalten, als das Tempo schneller wurde. Mit dem insgesamt 13. Platz schied sie bald aus dem Rennen aus. Am Ende des Tages befand sie sich auf dem 15. Platz der Gesamtwertung des Omniums.

Am Sonntag standen die Sprintdisziplinen auf dem Zeitplan, bei denen Knauer ihre Stärke besser unter Beweis stellen konnte. Bereits im Zeitfahren über 500 Meter gelang es ihr, in den Wettkampf hineinzukommen. Mit einer Zeit von 36,039 Sekunden holte sie Rang sieben und lag damit 0,975 Sekunden hinter der Erstplatzierten Annette Edmondson aus Australien. Mit dieser Zeit war sie sogar noch schneller als in Cali. Nach einem perfekten Start lag die Athletin aus dem Kreis Eichstätt sogar lange auf dem zweiten Platz.

Auch in der fliegenden Runde über 250 Meter zeigte Knauer, dass sie mit den schnellen Fahrerinnen mithalten kann, lange war ihr Name sogar neben der Bestzeit zu lesen. Mit einer Zeit von 14,23 Sekunden sprintete sie auf den fünften Platz. Nach der vorletzten Disziplin hatte sich Knauer auf den elften Platz der Gesamtwertung hochgearbeitet.

Das abschließende Punktefahren begann die Schernfelderin aggressiv und holte bereits im ersten Sprint Punkte. In einem schnellen Rennen, in dem die Führenden um jeden Punkt kämpften, konnte sie sich zwischenzeitlich sogar auf den neunten Platz in der Gesamtwertung verbessern. Durch die nachlassenden Kräfte rutschte sie allerdings auf Rang elf ab.

Zwar hatte Knauer auf eine Platzierung unter den ersten Zehn gehofft. Durch den Leistungsabfall, den sie bereits bei der Vorbereitung gespürt hatte, war es ihr nicht möglich, die nötigen Kräfte abzurufen. „Ich bin platt. Ich habe auf den letzten 30 Runden gemerkt, wie die Oberschenkel zumachen. Dann war ich nicht mehr in der Lage zu sprinten“, sagte sie nach dem Wettkampf.

Für die Olympia-Qualifikation konnte Knauer dennoch wichtige Punkte erzielen. Insgesamt schloss sie die Weltmeisterschaft in Frankreich mit 112 Punkten ab.