Top Ten als Minimalziel

Hochspringer Manuel Marko vom MTV Ingolstadt fährt optimistisch zu den Deutschen Meisterschaften in Berlin

07.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:48 Uhr

Ingolstadt - Keine Zuschauer, begrenzte Teilnehmerzahlen, keine Staffelläufe und nicht einmal tausend Menschen im Stadion.

Für Hochspringer Manuel Marko vom MTV Ingolstadt - dem einzigen Teilnehmer aus der Region - und alle anderen Beteiligten werden die 120. Deutschen Leichtathletikmeisterschaften am kommenden Wochenende in Braunschweig eine ganz neue Erfahrung.

Dabei war es aufgrund der Teilnehmerbeschränkung bis zuletzt nicht klar, ob seine Freiluftbestleistung von 2,12 Meter aus der Vorsaison für die Qualifikation reichen würde. Zu Beginn der Woche war es dann amtlich: 2,12 Meter reichen genau, Marko gehört zu den zwölf Springern, die am kommenden Sonntag um 17 Uhr an den Start gehen dürfen.

Einen absoluten Favoriten, wie es in den vergangenen Jahren Mateusz Przybylko (TSV Bayer Leverkusen) war, gibt es dieses Jahr nicht. Zwar ist der amtierende Europameister Titelverteidiger, doch mit 2,22 Metern liegt er im Verlauf der diesjährigen Saison nur gleichauf mit Tobias Potye (LG Stadtwerke München). Inwieweit der Vizemeister von 2019, Falk Wendrich (LAZ Soest), in den Titelkampf eingreifen kann, ist offen. Seine Qualifikationshöhe von 2,25 Metern stammt aus der Vorsaison, seitdem ist er nicht mehr in Erscheinung getreten.

Für Marko ist ein ähnlicher Coup wie im Vorjahr, als er im Berliner Olympiastadion als Überraschungsvierter mit 2,10 Metern nur wegen eines einzigen Fehlversuchs an Bronze vorbeigeschrammt war, nicht sehr wahrscheinlich. Nachdem er im Januar als Sieger des internationalen Meetings in Unna 2,13 Meter übersprungen hatte, musste er den Rest der Hallensaison wegen einer hartnäckigen Fersenprellung abhaken. Als die Verletzung überstanden war, waren Sportplätze und Hallen wegen Corona gesperrt, so dass dem MTV-Athleten zwischen Februar und Juni hunderte von Trainingssprüngen fehlen. Zwar konnte Marko seine Zubringerwerte im Kraft- und Schnelligkeitsbereich ausbauen, das Feintuning vor allem beim Ansteuern und bei der Überquerung der Latte fehlt aber noch etwas.

Hoffnung machen jedoch die letzten Wettkämpfe im Juli, wo die Tendenz für den Polizeibeamten mit Höhen von 2,07 und 2,04 Metern deutlich nach oben zeigte. Bei inzwischen sechs Vorbereitungswettkämpfen seit Anfang Juli, alle mit übersprungenen Höhen von zwei Metern und mehr, fehlt eigentlich nur der Ausreißer nach oben. "Ich hoffe auf Braunschweig", hatte Marko bereits in der Vorwoche erklärt. Ziel für den 26 Jahre alten MTV-Springer ist eine einstellige Platzierung wie in den letzten beiden Jahren, alles was darüber hinausgeht, wäre ein Riesenerfolg. Die Schanzer Leichtathletikfans werden bei der Live-Übertragung mitfiebern.

DK