Greding
Tolle Anlage, perfekte Bedingungen

Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Hiltner schwärmt vom dreitägigen Treffen aller Jugendfeuerwehren in Greding

31.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

340 Jugendfeuerwehrler und 100 Betreuer ziehen am Samstag angeführt von der Gredinger Stadtkapelle zum Gottesdienst. - Foto: Tschapka

Greding (tis) Dort, wo letzte Woche noch groß beim Gredinger Volksfest gefeiert wurde, stand am Wochenende zum 35. Kreisjugendfeuerwehrtag eine riesige Zeltstadt. Rund 340 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 34 Jugendfeuerwehren im gesamten Landkreis sowie die beiden Gastfeuerwehren aus Pleinfeld und Kirchehrenbach (bei Forchheim) maßen bei Geschicklichkeitsspielen und Denksportaufgaben ihre Kräfte, feierten zusammen und schlossen neue Freundschaften und Kontakte zu den Nachbarwehren. "Das ist wichtig bei späteren gemeinsamen Einsätzen", sagt Kreisjugendfeuerwehrwart Matthias Hiltner.

Greding war dafür der ideale Austragungsort. "Eine tolle Anlage, perfekte Konditionen", schwärmt Hiltner. Zudem feiert die dortige Jugendfeuerwehr ihr 40-jährigesBestehen. Ein rund 70-köpfiges Team um Vorstand Robert Herrler und Jugendwart Lucas Löchl sorgte für den Aufbau. Erstmals dauerte das Treffen nicht nur zwei, sondern drei Tage. Schon am Freitag bauten die ersten Feuerwehrgruppen ihre Zelte auf. Der Rest kam am Samstagvormittag dazu, und so entstand eine prächtige Zeltstadt auf rund 6000 Quadratmetern.

Die kleinste Nachwuchsabteilung bestand aus sechs, die größte (aus Obermässing) aus 35 Kräften, alle im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. "Ungefähr 30 Prozent davon sind Mädels, das ist deutlich höher als der Schnitt bei den erwachsenen Kräften", erklärt Matthias Hiltner. Unter den rund 5000 aktiven Feuerwehrlern im Landkreis sind nur etwa 10 Prozent Frauen.

Das riesige Volksfest-Festzelt dient als zentraler Anlaufpunkt und als Versorgungszelt für die Floriansjünger. Allerdings floss dort nicht mehr - wie letzte Woche - das Bier in Strömen, ganz im Gegenteil: "Der Kreisjugendfeuerwehrtag ist selbstverständlich komplett alkohol- und rauchfrei", betont Hiltner. "Das hier ist schließlich kein Festival", sagt Hiltner. Denn Disziplin und Ordnung sind wesentlicher Bestandteil im Leben eines echten Feuerwehrlers.

Spiel und Spaß stehen an diesem Wochenende natürlich auch auf dem Programm. Bei einer Ortsrallye kreuz und quer durch Greding müssen viele geschichtliche und aktuelle Fragen beantwortet werden, aber es ist auch sportliches Geschick gefragt. Am Kreuzweg zum Beispiel gilt es, nur durch Fühlen wichtige Feuerwehrutensilien wie Karabiner, Gesichtsschutz oder Mundstück zu erkennen. Am Kinderspielplatz müssen die Jugendlichen Wasser von A nach B bringen, allerdings mit dem Handicap, mit den Füßen in einer Leiter zu stecken. Und am Gredinger Schloss werden ihnen Fragen gestellt, die sie möglichst schnell mit einer Internetsuche auf dem Smartphone beantworten sollen. "Unsere Teilnehmer jagen eh den ganzen Tag mit ihren Handys Pokémons, da können sie auch ruhig mal was Vernünftiges mit ihrem Handy anstellen", lacht Hiltner.

Der Höhepunkt am Samstag ist schließlich der große Festzug vom Zeltplatz in die Stadtpfarrkirche, an dem alle 340 Nachwuchs-Feuerwehrler und ihre 100 Betreuer teilnahmen. Der ökumenische Festgottesdienst dort wurde musikalisch durch den "Wilson Gospel Chor" begleitet, der seit zwei Jahren immer im März beim Notfallseelsorgergottesdienst singt, und nun erstmals auch beim Kreisjugendfeuerwehrtag mit von der Partie ist. Am Abend ist dann geselliges Beisammensein am Lagerfeuer angesagt. "Auch das ist das Ziel unseres jährlichen Treffens: Damit sich die Jugendlichen auch abseits der Schule kennenlernen und Kontakte knüpfen können - und außerdem sehen sie dabei etwas von ihrem Landkreis", sagt Hiltner.