Nürnberg
Tiefgründig mit Neugier und Humor

Barbara Engelhard ist der Metropolregion Nürnberg

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Nürnberg (HK) Die Künstlerin des Monats November der Metropolregion Nürnberg Barbara Engelhard (Foto: Metropolregion) lebt und arbeitet in Fürth. In ihren Arbeiten eröffnet sie laut der Jury des Forums Kultur "immer wieder neue Perspektiven und Ausdrucksmöglichkeiten des Künstlerischen.

Ihr spielerischer und experimenteller Charakter im jeweiligen Kunstwerk ist durchdrungen von wohldurchdachten Konzepten, tiefgründigen Überlegungen, gepaart mit Neugier und Humor.

Als freischaffende Künstlerin und Mediengestalterin hat sich die 1974 in Nürnberg geborene Künstlerin in den zurückliegenden 20 Jahren ein breites Handwerkszeug an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten zugelegt, welches ihr den Zugang zu einer spartenübergreifenden Kunst erlaubt. Wenn sich Barbara Engelhard sowohl auf private wie auf halbprivate und öffentliche Räume als Ausgangspunkt ihrer Arbeiten bezieht, so folgt sie einem programmatischen Plan. Man spürt förmlich, mit wie viel Elan und Gespür Engelhard das Betrachterpublikum an ihre Arbeiten heranlocken möchte, um eine weitere Dimension ihrer Arbeit zu erschließen - die Begegnung und Verwicklung der Betrachtenden mit ihren Kunstwerken.

Dabei sind ihre Arbeiten Ausdruck einer Ansprache von Menschen, die mit ihren Arbeiten auf individuelle Art in Beziehung treten sollen. Das muss nicht immer Zustimmung sein, das kann auch kritische Distanz oder gar Ablehnung sein. In dieser Spanne setzen sich Engelhards Arbeiten einem Spannungsfeld aus, das nicht fest umgrenzt ist.

Ein schönes Beispiel ist ihre Arbeit "Komm und setz dich!" auf dem Rathausplatz Würzburg: Über 300 gesammelte Stühle, Hocker und Bänke von Würzburger Bürgern werden als Sitzgruppen zu einer raumgreifenden Skulptur zusammengefügt. Es entsteht eine begehbare Installation zum Sitzen, Benutzen und Aneignen. Bürger reagieren fasziniert und irritiert, aber immer doch bewegt und überrascht.

Engelhard nutzt begehbare Räume und physische Körper, um ideelle und geistige Freiräume entstehen zu lassen, sehen zu können und begreifen zu lernen. Das Medium ist nicht das Ziel, sondern der Weg zu mehr sinnlicher Kompetenz. Dieser offene Weg ist ein Weg der Befreiung, den die Kunst braucht und den die Metropolregion Nürnberg als anerkennenswerte Leistung sieht.