Kelheim
"Produkte von bester Qualität"

Feier für die Sieger aus dem Landkreis der 130. Herbstschau in Moosburg - Alois Diepold aus Laubhof erhält Preis für Gerste

21.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr
Zeigte sich stolz auf die Braugerstenerzeuger und Hopfenbauern aus seinem Landkreis: Kelheims Landrat Martin Neumeyer (rechts) empfing die erfolgreichen Braugerstenerzeuger und Hopfenbauern bei der 130. Moosburger Herbstschau im Landratsamt. −Foto: Bruckmeier

Kelheim (DK) Die Landwirte in der Region produzieren nach höchsten Qualitätsstandards. Das haben die Braugerstenerzeuger und Hopfenbauern einmal mehr auf der 130. Herbstschau in Moosburg unter Beweis gestellt. Die Sieger aus dem Landkreis Kelheim wurden nun geehrt.

Die in Moosburg vorgenommene Bonitierung gilt Jahr für Jahr als ein wichtiger Gradmesser, wie es um die Güte dieser beiden Bierrohstoffe bestellt ist. Den jeweiligen Siegern aus dem Landkreis hat Landrat Martin Neumeyer (CSU) dieser Tage im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Landratsamt zu ihren Erfolgen gratuliert. "Sie haben mit ihren Auszeichnungen in Moosburg bewiesen, dass die heimische Landwirtschaft Produkte von bester Qualität erzeugt, für die sie angemessene Preise verdient und die sie auch erhalten sollte", meinte Neumeyer gegenüber den erfolgreichen Landwirten. "Bier lebt nun einmal von Hopfen und Gerste, und nur beste Rohstoffe garantieren ein gutes Endprodukt", so der Kreischef, der in einer kleinen Brauerei in Abensberg aufgewachsen ist und weiß, wovon er spricht.

Doch bis die einzelnen Proben zur Begutachtung durch eine Expertenjury auf dem Tisch der Bonitierung in Moosburg liegen, vergeht für die Erzeuger jedes Mal ein spannendes Jahr. Das galt ganz besonders heuer - und das sowohl für die Braugerste, als auch den Hopfen, wie Roswitha Heiß-Brenninger, die Leiterin des Landwirtschaftsamts in Abensberg, noch einmal rekapitulierte. Während der sehr niederschlagsarme Winter bei der Braugerste im Frühjahr höhere Stickstoffwerte im Boden brachte, bedeuteten warme Temperaturen und trockene Bodenverhältnisse in den Hopfengärten einen günstigen Start für die zarten Triebe. Beide Kulturen litten dann aber unter einer plötzlich einbrechenden Frostperiode mit einigen nasskalten Tagen im April. Das nächste Extrem folgte dann bis Juli: Trockenheit und Hitze, ehe im August dann doch noch der ersehnte Regen kam. Die Folge: Sommergerstenpartien mit im Schnitt 12,3 Prozent Eiweißgehalt bei einem unterdurchschnittlichen Ertrag und damit über dem von der Brauwirtschaft geforderten Optimalbereich von zwölf Prozent sowie eine gerade so eben durchschnittliche Hopfenernte. Während die Gerstenernte unter dem Regen litt, sah es beim Hopfen zum Erntezeitpunkt relativ gut aus. Doch die schlechte Nachricht kam dann aus den Laboren: Die Alphawerte, die den Brauwert maßgeblich bestimmen, hielten nicht das, was die äußere Qualität versprach. Die Folge: Engpässe beim Alpha, die prompt auch die Preise hochtrieben. Doch zum Jubeln ist den Pflanzern deswegen keinesfalls zumute, denn die Mengen für den Freimarkt fallen kaum ins Gewicht.

Heiß-Brenninger und Johann Portner, der Hopfenexperte am Landwirtschaftsamt Abensberg, sehen allerdings keinen Grund zur Panik. Die Ernten sowohl bei der Braugerste, als auch beim Hopfen führen ihren Aussagen nach zu keinen Versorgungsengpässen bei den Brauereien. Beide Bierrohstoffe seien in ausreichendem Maße vorhanden, versicherten sie. Für die Versorgung der Brauwirtschaft könne man außerdem noch auf Lagerbestände früherer Ernten zurückgreifen.

Und da sind auch noch die Craft-Brauer mit ihrem nach wie vor anhaltenden Hunger nach Grünem Gold. Zwar sieht der Fachmann Portner hier einen gewissen Sättigungsgrad erreicht, dennoch hält die Nachfrage der "Handwerksbrauer", die auch in Europa immer mehr Anhänger finden, ungebrochen an. Als einer dieser Liebhaber kräftig gehopftem Gerstensafts outete sich Landrat Neumeyer: "Ein solches Bier trinkt man ganz anders als ein normales Helles, auch zum Essen passt es hervorragend." Das sehen mittlerweile viele Biertrinker genauso.

PREISTRÄGER

Der Landkreis Kelheim hat bei den zur Herbstschau in Moosburg eingereichten Hopfenmustern dieses Jahr drei von neun Sortensiegern gestellt. Die Sorte Herkules fiel wegen ihres späten Erntezeitpunkts aus der Wertung. Die Preistärger sind Helmut Deinhofer aus Oberempfenbach mit Hallertauer Magnum, Matthias Dietenhofer aus Straßberg mit Hersbrucker Spät und Josef Kallmünzer aus Margarethenthann mit Saphir, der mit Hallertauer Mittelfrüher zusätzlich einen ersten Preis errungen hat.

Weitere erste Preise gingen an Konrad Gschlößl aus Berghausen (Hallertauer Mittelfrüher), Josef Kirmaier aus Oberpindhart (Hallertauer Tradition), Georg Lidl aus Untermantelkirchen (Saphir) und Simon Zeller aus Pötzmes (Hallertauer Tradition).

Bei den Braugerstenerzeugern ist Alois Diepold aus Laubhof bei Riedenburg Landkreissieger mit der Sorte Avalon. | DK