Eichstätt (smo) Mit einem herzlichen und innigen Dank, adressiert an Irina Gruschewaja und Lázló Sümegh für die engagierte Arbeit gegen den Menschenhandel, wurde am Samstagabend bei einem Festakt im Holzersaal der Universität der diesjährige Shalompreis verliehen. Die beiden vom Arbeitskreis (AK) Shalom ausgewählten Preisträger sind stammen aus Osteuropa.
Der bischöfliche Beauftragte für Weltkirche, Domkapitular Bernhard Mayer, lobte die Auswahl der Thematik. Der Arbeitskreis habe gut daran getan, das Thema Menschenhandel in den Mittelpunkt zu rücken. "Uns Christen darf es nicht gleichgültig sein, was sich da abspielt", mahnte der Geistliche bei der Feier, die von der Band "overbrunched" mit fetzigen Rhythmen umrahmt wurde.
Der Einsatz für die Menschenrechte sei heute keine Selbstverständlichkeit, führte Astrid Motz von der Kinderhilfsorganisation "terre des hommes" in ihrer Laudatio aus. Sie bezeichnete es als mutig, dass der AK Shalom sich in diesem Bereich engagiere und durch den Shalompreis die diesjährigen Preisträger nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstütze.
In der Beschreibung der Thematik gab sie einen umfassenden Einblick in die Lage der Kinder und Frauen, die zu Prostitution und Arbeit gezwungen werden oder gar in die Fänge internationaler Frauenhändler gelangen. Motz stellte auch die verbesserungswürdige politische Situation heraus: "Da muss sich noch viel tun."
Es sei die Initiative von Menschen wie Gruschewaja und Sümegh, die Hoffnung mache. "Sie resignieren nicht, sondern werden selbst aktiv", lobte Astrid Motz. "Sie haben ein unglaubliches Zeichen gegen die Ausbeutung von Menschen gesetzt." Die zweite Laudatorin, Juliane von Krause, die freundschaftlich mit Irina Gruschewaja verbunden ist, bedankte sich für die geleistete Arbeit und zeigte sich zuversichtlich, dass beide Preisträger aus dem Aufenthalt in Deutschland Kraft zum Weitermachen in ihre Heimat mitnehmen.
Dass dies dringend nötig ist, zeigten die Dankesworte der beiden Preisträger. László Sümegh erklärte, dass ihm vor wenigen Tagen die Regierung von Prag die für sein Jugendhilfsprojekt angemietete Wohnung gekündigt habe, ohne ihm Ersatz zu bieten: "Wir werden in einem Monat mit den Kindern auf der Straße sitzen", so László bedrückt. Er hoffe, dass das Preisgeld ihm aber die Möglichkeit eröffne, das Projekt weiter zu betreuen. "Die Straßenkinder von Prag brauchen eine Zukunft."
Sichtlich gerührt bedankte sich auch Irina Gruschewaja. "Sie haben unser Engagement sichtbar gemacht, das ist sehr wichtig." Sie könne die Welt nicht von heute auf morgen verändern, aber was sie tun könne, "das tue ich".
Der Shalompreis, der seit 1981 verliehen wird, ist mit 10 000 Euro einer der höchstdotierten Menschenrechtspreise Deutschlands.
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