Riedenburg
Theater – (k)eine andere Welt?

18.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:00 Uhr

Beeindruckende Einblicke in die große Welt des Theaters bekamen die Schüler des Wahlfachs "DK Presse" bei ihrem Besuch im Regensburger Stadttheater. Hier wird gerade geprobt. Die Fotos auf dieser Seite hat die Schülerin Janine Richter gemacht. - Foto: Janine Richter

Riedenburg (DK) Theater – eine andere Welt. Dieser These gingen die Schüler des Wahlfachs Presse der Riedenburger Johann-Simon-Mayr-Realschule auf den Grund. Sie sahen dazu in Regensburg das Stück "Sugar – Manche mögen’s heiß", blickten hinter die Kulissen und interviewten einen Schauspieler.

"Das war ehrlich super", freute sich Sarah Antuzzi nach dem insgesamt sechsstündigen Besuch im Regensburger Stadttheater. Die 16-jährige Riedenburgerin war wie ihre Mitschüler auch von der einstündigen Führung durchs Haus begeistert, wobei ihr Interesse besonders den Werkstätten galt, die zum Theater gehören. "Unerwarteter Weise liegen die Werkstätten nicht nur direkt im Theatergebäude, sondern sind auch außerhalb untergebracht", stellte sie fest. Außerdem sind die Räume, die sich zum größten Teil in Richtung Bahnhof befinden, sehr eng mit denen der Maskenbildner verbunden, erfuhr sie.

 
"Ich war überrascht"

Für deren Arbeit konnte sich Julia Pöppel sehr begeistern. "Ich war wirklich überrascht, dass nur zehn Maskenbildner am Theater beschäftigt sind", sagt die 13-Jährige. "Maskenbildner ist der einzige Beruf, den man am Regensburger Stadttheater erlernen kann", erfuhr indes Katharina Wibmer. Die Schüler des Wahlfachs DK-Presse fanden außerdem heraus, dass eine Ausbildung zum Schauspieler nur an speziellen Schauspielschulen möglich ist.

Die jungen Leute, die sich das ganze Schuljahr über jeden zweiten Dienstagnachmittag zwei Schulstunden lang intensiv mit dem Thema Tageszeitung beschäftigen, waren nach Regensburg gefahren, um der These "Theater – eine andere Welt" auf den Grund zu gehen. Nach einer ausgiebigen Führung durch das Theatergebäude interviewte Marlene von der Sitt den Schauspieler Paul Kaiser (siehe rechts unten). Die Fragen hatten die Schüler zusammen erarbeitet.

Teure Renovierung

Außerdem besuchten die Jugendlichen auch eine Aufführung. Auf dem Spielplan stand "Sugar – Manche mögen’s heiß". Am Ende hatten die Schülerinnen und Schüler, die bei dem Wahlfach von Deutschlehrer Martin Schmid und dem Riedenburger DONAUKURIER-Redaktionsleiter Tobias Zell betreut werden, nicht nur vielfältige Eindrücke gesammelt und waren der "anderen Welt Theater" auf die Spur gekommen, sondern hatten auch interessante Informationen recherchiert. So brachte Stefan Scholz in Erfahrung, dass das Regensburger Stadttheater zuletzt im Jahr 2003 renoviert worden war – für immerhin 25 Millionen Euro.

Zusammen mit den Darstellern sind rund 300 Arbeiter an dem Stadttheater beschäftigt", berichtet Alexander Zach nach der Recherche-Fahrt. "Verantwortlich für die Verwaltung und die Einstellung des Personals ist der Intendant", weiß er jetzt. Dieser sei zum Beispiel auch verantwortlich für das Personal in der Schneiderei, erfuhr Alexander.

"Im ganzen Haus sind die Räume, in denen die Kostüme gelagert werden, verteilt", erklärte Michael Heuberger, der selbst ein renommierter Schauspieler am Regensburger Theater ist und die Schüler durchs Haus führte. Mona Buchner wollte von ihm etwa wissen, ob man Polizeiuniformen, die auf der Bühne gebraucht werden, bei der Polizei ausleihen kann oder selbst herstellen muss. Heuberger erläuterte, dass die Uniformen der Gesetzeshüter ausgeliehen werden könnten – sie müssten jedoch streng verschlossen transportiert und dürften freilich wirklich nur im Rahmen der Aufführung auf der Bühne verwendet werden.