Wolnzach
Teurer Hopfen

Schlechte Alphabilanz treibt Preis in die Höhe

14.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr
Der Witterungsverlauf während der Vegetationsphase "war alles andere als günstig" gewesen. −Foto: Rebl, Katrin, Wolnzach

Wolnzach (WZ) Auf der Jahressitzung des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbandes (DHWV) in Mainburg hat Vorsitzender Peter Hintermeier die Hopfenernte dieses Jahres bilanziert. Fazit: Sie ist für die Vermarkter mit erheblichen Mehrkosten für die Übernahme der Hopfen von den Erzeugern verbunden.

 

Der Witterungsverlauf während der Vegetationsphase "war alles andere als günstig" gewesen. Dennoch fahre Deutschland nach aktuellem Stand mit zufriedenstellenden Erträgen eine "mengenmäßig gut durchschnittliche Hopfenernte" ein. Ganz anders sehe dies bei den Alphagehalten aus: "Diese liegen signifikant unter den langjährigen Durchschnittswerten", so Hintermeier. Die aktuelle Hochrechnung ergebe für Deutschland rund 41300 Tonnen Hopfen und 4000 Tonnen Alphasäure. Für die Welternte errechneten sich rund 114000 Tonnen Rohhopfen oder knapp 11000 Tonnen Alphasäure. Aufgrund der enttäuschenden Alphawerte sei der Markt bei den meisten Aroma- und Hochalphasorten eng. Dies führte zu stark steigenden Preisen auf dem Freimarkt, insbesondere bei Hochalphasorten.

Die Vermarktung der Hopfen aus der Ernte 2017 stelle für den Hopfenhandel und die Vermarktung eine echte Herausforderung dar. Trotz der durschnittlichen Ernte in der Hallertau variierten die Erträge sehr stark von weit unterdurchschnittlich bis gut überdurchschnittlich. Die Folge sei eine teils starke Unterlieferung der Verträge. Diese Fehlmengen müssten durch Käufe auf dem Freihopfenmarkt nachgedeckt werden - auf einem sehr hohen Preisniveau.

Hinzu kommen die schlechten Alphagehalte, wodurch größere Hopfenmengen erforderlich sind, um die auf Alphamenge basierenden Verträge mit der Brauwirtschaft erfüllen zu können. Der Hopfenwirtschaftsverband zieht folgendes Fazit: Die Hopfenernte 2017 wird für die Hopfenvermarkter eine sehr teure Ernte - und bei einigen Sorten kann es im Braujahr 2018 zu Engpässen kommen.