Gerolsbach
Telefonbeichten und Ehrungen

Abwechslungsreicher Pfarrfamilienabend in Gerolsbach

18.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:29 Uhr

 

Gerolsbach (tsk) Wie man auf den Priestermangel reagieren könnte, das erfuhren jetzt die Besucher des Pfarrfamilienabends der Pfarrei St. Andreas in Gerolsbach: mit einer Beichthotline.

Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gerti Schwertfirm und Margarete Lachner führten den witzigen und originellen Sketch mit ernstem Hintergrund auf, indem die Pfarrsekretärin beschließt, einen Anrufbeantworter einzurichten, auf dem Pfarrgemeindemitglieder ihre Sünden beichten können – denn die Pfarrer hätten ja inzwischen so viele Gemeinden zu besuchen, dass sie auch zur Beichte nicht immer Zeit hätten. Jede Sünde wird kategorisiert, bei Alkoholmissbrauch beispielsweise muss die Eins auf der Telefontastatur gedrückt werden, bei Mobbing die Fünf, bei Ehebruch die Sieben. Und der Pater werde alle paar Wochen die gesammelten Beichten auf dem Anrufbeantworter abhören und dann zurückrufen. Das Gelächter war groß bei den Besuchern – und Pater Andreas musste versichern, dass eine Beichthotline zumindest in den nächsten Jahrzehnten nicht Wirklichkeit werden würde.

Der Pater war zusammen mit Pater Benedikt sowie Abt Markus vom Kloster Scheyern zum Pfarrfamilienabend gekommen – für die Gläubigen Ausdruck der Verbundenheit des Klosters mit Gerolsbach. Sie verbrachten mit den Pfarrgemeindemitgliedern einige mal vergnügliche, mal besinnliche Stunden, während derer auch einige Ehrungen vonstatten gingen. Gerti Schwertfirm zeichnete zusammen mit den Patres und dem Abt einige langjährige Mitglieder des Kirchenchores aus, dazu wurde Jakob Buchberger aus der Kirchenverwaltung verabschiedet. Selbstredend begleitete der Kirchenchor die Auszeichnungen gesanglich.

Die Ehrung für Hildegard Wintermayr war mindestens dreifach berechtigt: So feierte sie jetzt ihre 50-jährige Chormitgliedschaft als Sängerin, Organistin sowie zum Teil auch als Dirigentin – außerdem war sie viele Jahre lang Chorleiterin. Gerti Schwertfirm: „Was wir dir zu verdanken haben, kann man nicht in Worte fassen, und ist auch nicht bezahlbar.“

Sogar seit 55 Jahren ist Michael Maurer im Kirchenchor – mit tiefer, kräftiger Stimme ist er eine tragende Säule des Chors. Gerti Schwertfirm erinnerte daran, dass Maurer an Weihnachten – trotz Krücken – sich zur zweiten Empore hochwuchtete, um mitzusingen. „Die ganze Pfarrgemeinde ist dir sehr dankbar dafür, dass du diese Strapazen auf dich genommen hast“, sagte sie.

50-Jähriges feierte auch Zenzi Jais. Bei der Sopran-Sängerin bedankte sich Gerti Schwertfirm auch dafür, dass sie sich in ihrer Anfangszeit „an ihrer reinen und hellen Stimme und ihren sicheren Einsätzen orientieren und an sie heften“ konnte.

Zwölf Jahre lang war Jakob Buchberger in der Kirchenverwaltung als Schriftführer tätig – jetzt war es Zeit für einen Abschied. „Wenn er gebraucht wurde, legte er Hand an“, lobte Gerti Schwertfirm in ihrer Laudatio. „Sei es beim Pfarrfest oder als Helfer bei Renovierungsmaßnahmen an der Kirche.“ Abt Markus übergab ihm anschließend eine Urkunde des Ordinariats.