Bayernliga - FC Ingolstadt II
"Teilweise eine andere Sportart"

FCI-Trainer Käs hadert nach dem 0:1 in Wasserburg mit den Platzverhältnissen - Aufstieg nicht mehr möglich

24.04.2022 | Stand 23.09.2023, 0:53 Uhr
Julian Meier
Traf bei einer der besten FCI-Chancen nur das Außennetz: Ingolstadt Egson Gashi. −Foto: Meyer/Archiv

Wasserburg am Inn - Es war ein schwarzer Freitag für den FC Ingolstadt II: Nach dem Abstieg der Profimannschaft aus der Zweiten Liga steht nun definitiv fest, dass die Jungschanzer auch in der kommenden Spielzeit in der Bayernliga bleiben müssen.

Und als wäre das nicht schon genug, verlor die Elf von Trainer Alexander Käs auch noch ihr Auswärtsspiel beim TSV Wasserburg mit 0:1 (0:0). Es war die erste Niederlage nach zuvor 14 ungeschlagenen Partien.

Der Frust hielt sich beim FCI nach Schlusspfiff aber in Grenzen. "Ich bin unheimlich stolz, wie wir in den vergangenen Wochen und Monaten unterwegs waren", hob Käs hervor. Letztmals hatte sein Team Mitte Oktober ein Spiel verloren; seitdem gab es neun Siege und fünf Unentschieden. Ausgerechnet der Tabellenvorletzte beendete nun den Lauf der Schanzer. "Klar ist es ärgerlich, wir hätten die Serie gerne weiter ausgebaut. Aber ich kann heute keinem einen Vorwurf machen", sagte der FCI-Coach.

Das lag vor allem an den Platzverhältnissen in Wasserburg, die Käs als "extrem schwierig" einstufte: "Ich habe selten auf so einem schlechten Platz gespielt zu dieser Jahreszeit. Es war fast kein Spielaufbau möglich. Das war teilweise eine andere Sportart. " Entsprechend war es auch eher schwere Bayernliga-Kost, die die beiden Teams anboten. In Durchgang eins hatte lediglich der FCI eine Halbchance, als Jonas Brunner auf Linksaußen durchstartete, den Ball flach in die Mitte legte und Egson Gashi am kurzen Pfosten nur das Außennetz traf. Erstmals nach drei Spielen stand Gashi wieder in der Anfangsformation der Schanzer. Der zuletzt formstarke Renato Domislic musste angeschlagen pausieren.

Insgesamt viermal hatte Käs seine Startelf im Vergleich zum 4:0-Sieg gegen Türkspor Augsburg ändern müssen. Aber selbst mit demselben Personal hätte es auf dem Fußballacker von Wasserburg wohl kein anderes Ergebnis gegeben. "Es war trotzdem eine couragierte Leistung von den Jungs, auch wenn wir nach vorne wenig bis gar nichts hatten. Es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel", meinte Käs. Schlussendlich sorgte eine Standardsituation der Gastgeber dafür, dass die Partie nicht torlos blieb: Nach knapp einer Stunde brachte Leon Simeth eine Ecke auf den kurzen Pfosten, wo Verteidiger Maximilian Hain zum 1:0 für Wasserburg einköpfte (59.).

"Wasserburg stand mit dem Rücken zur Wand. Sie haben um jeden Ball gefightet. Wir haben es dagegen nicht geschafft, unsere individuelle Klasse auf den Platz zu bringen", sagte Käs. Eine weitere Halbchance hatte sein Team in Hälfte zwei, als der eingewechselte Patrick Görtler den Ball am zweiten Pfosten volley nahm und ebenfalls nur das Außennetz traf. Recht viel mehr war nach vorne nicht drin - und das nach zuletzt 15 Treffern in drei Partien.

Da half auch die Überzahl in der Schlussphase nicht mehr: TSV-Spieler Michael Kokocinski rief eine Beleidigung in Richtung der Ingolstädter Spieler. Dafür zeigte ihm Schiedsrichter Yannick Eberhardt die Rote Karte (86.). Das war an einem denkwürdigen Abend letztlich aber nur eine Randnotiz.

Denn unabhängig davon, ob der FCI in den letzten vier Partien seinen zweiten Platz verteidigt, wird der Relegationsteilnehmer ein anderer sein. Letztlich war der Abstieg der Profimannschaft schon lange absehbar, deswegen dürfte sich die Enttäuschung bei den Jungschanzern über den durch die Verbandsstatuten blockierten Aufstieg in Grenzen halten.

Coach Käs wollte jedenfalls gar nicht groß über die erste Mannschaft sprechen, sondern blickte schon wieder voraus - auf die kommenden Wochen: "Wir werden jetzt weitermachen und versuchen, die letzten Spiele nochmal zu gewinnen. " Kommenden Freitag ist der neue Tabellenvorletzte VfB Hallbergmoos zu Gast (18 Uhr). Einen weiteren schwarzen Freitag braucht in Ingolstadt gewiss keiner.

FC Ingolstadt II: Zech - Herm, Räuber (64. Karaogul), Pintidis - Neuberger, Götzendörfer, Brunner (83. Willibald) - Llugiqi (66. Zirngast), Senger - Gashi (66. Görtler), Meikis.
Tor: 1:0 Hain (59.) - Rote Karte: Kokocinski (86. Beleidigung) / - . - Schiedsrichter: Eberhardt (Giengen an der Brenz). - Zuschauer: 410.

Julian Meier