Adelschlag
Technische Hilfeleistung fördern

Feuerwehrbedarfsplan war Thema im Adelschlager Gemeinderat

26.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Die Ausrüstung ihrer Feuerwehren liegt den Adelschlager Gemeinderäten am Herzen. Der aktuelle Stand wurde nun im Feuerwehrbedarfsplan festgehalten. ‹ŒArch - foto: Alberter

Adelschlag (EK) Wie gut sind die Gemeindefeuerwehren ausgestattet? Wie viele Feuerwehrleute sind zu welcher Zeit verfügbar? Welche Einsatzszenarien sind realistisch? Diese und weitere Fragen beantwortet der kürzlich vorgestellte Feuerwehrbedarfsplan für die Gemeinde Adelschlag.

Der Autor des 25-seitigen Bedarfsplanes, Kreisbrandinspektor Franz Waltl aus Pförring, präsentierte den Gemeinderäten die Ergebnisse der Bestandsaufnahme: Dabei wurden fiktive Szenarien eines zeitkritischen Wohnungsbrandes sowie eines zeitkritischen Verkehrsunfalls angenommen. Der daraus resultierende Bedarf an Gerätehäusern sowie deren technische Ausstattung, Fahrzeuge, Gerätschaften und Personal liefert der Gemeinde eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Zukunft. Zusammenfassend attestierte Waltl eine gute Verfassung.

In Adelschlag wird die Beschaffung eines HLF20 (Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug) empfohlen, ab 2022 sollte das bestehende Mehrzweckfahrzeug ersetzt werden. Bauliche Mängel am Feuerwehrgerätehaus erfordern weitere Maßnahmen, im Bereich der Atemschutzgeräteträger sollte eine Ausrückegemeinschaft mit den Ortsteilen Pietenfeld und Ochsenfeld gebildet werden. In Möckenlohe ist der Einbau einer Heizung im Gerätehaus geboten. Die Feuerwehr Pietenfeld sollte bis zum Jahr 2022 ein neues Mehrzweckfahrzeug bekommen, der Neubau des Feuerwehrgerätehauses ist hier bereits beschlossene Sache.

Für Ochsenfeld wird aufgrund der nicht einzuhaltenden Hilfsfrist von zehn Minuten im Falle eines Verkehrsunfalles im westlichen Gemeindegebiet nach Meinung des Verfassers ein THL-Satz (Rettungssatz für technische Hilfeleistung) notwendig. Genau an diesem Punkt entzündete sich immer wieder Streit unter den Gemeinderäten: Bereits Anfang 2017 wurde über die Reparatur des gebrauchten THL-Satzes aus Adelschlag und dessen Indienststellung in Ochsenfeld diskutiert. Dieser sei nach Meinung mehrerer Gemeinderäte nicht notwendig, da im fünf Kilometer entfernten Adelschlag bereits ein Satz stationiert ist, und die Verfügbarkeit von Einsatzkräften in Ochsenfeld nicht zu jeder Tageszeit gewährleistet sei. Eine endgültige Entscheidung darüber wird in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen fallen. Für alle Feuerwehren in der Gemeinde regt Waltl die Steigerung des Frauenanteils auf mindestens 30 Prozent an. Die Jugendarbeit sollte weitergeführt und auch ausgeschiedene Feuerwehrdienstleistende reaktiviert werden.

Bürgermeister Andreas Birzer stellte klar, dass bereits alle Kommandanten der vier Ortsfeuerwehren und deren Stellvertreter dem Bedarfsplan zugestimmt haben. "Dies ist die Voraussetzung für einen Beschluss des Gemeinderates, da der Plan die Grundlage für die dem Bedarf angepasste Ausrüstung beschreibt", so Birzer. Waltl betonte auch, dass dieser Plan keinesfalls in Stein gemeißelt sei, ganz im Gegenteil. Spätestens im Jahr 2025 sollten die Anforderungen überprüft und aktualisiert sowie die in der Zwischenzeit umgesetzten Maßnahmen eingearbeitet werden. Weiterhin ist der Bedarfsplan rechtlich nicht bindend, über jede Anschaffung beziehungsweise Änderung muss einzeln Beschluss gefasst werden. Dem Feuerwehrbedarfsplan in der Fassung vom Dezember 2017 wurde mit einer Gegenstimme zugestimmt. (Weiterer Bericht aus der Sitzung folgt.)