Pöttmes
Tausch im Storchennest

Wer zu spät kommt, den bestraft der Nebenbuhler

16.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:12 Uhr

Pöttmes (cal) Vielleicht hat die Pöttmeser Störchin zuviel Bachelor, Frauentausch oder andere Partnershows gesehen. Jedenfalls stand ihr nach rund zehn Jahren offenbar der Sinn nach frischem Wind im Liebesleben, denn sie hat sich einen Neuen angelacht.

Und der ist kein Unbekannter: "Arali" hat im Jahr 2010 für schon einige Schlagzeilen gesorgt, weil er spektakulär auf einem Strommast an einer Augsburger Aral-Tankstelle gebrütet hat.

Schon das zweite oder dritte Jahr in Folge ist die Störchin nicht mit ihrem Gatten gen Süden geflogen, sondern hat in Pöttmes überwintert, wie Ernst Haile, Chef der Ortsgruppe des Bund Naturschutz, berichtet. Ob das schon auf ein Zerwürfnis hingedeutet hat, ist nicht bekannt.

Scherz beiseite: Dass Störche immer häufiger in der Region überwintern ist bekannt. Allerdings fliegen Storchenpaare üblicherweise gemeinsam weg und kommen gemeinsam zurück.

Wenn der Ex-Mann allerdings noch in Pöttmes eintreffen sollte, dürfte er zu spät kommen. Das sogenannte Aufsitzen hat bereits stattgefunden - und zwar just am Valentinstag war der beherzte Begattungssprung zu beobachten.

Haile hat außerdem schon die ersten Abwehrkämpfe beobachtet: Ein weiterer Storch wurde mit lautem Geklapper abgewehrt. Im Flug kann Haile allerdings anhand des Rings am Fuß nicht bestimmen, ob der erste männliche Nebenbuhler der "Ex" ist.

Die junge Liebe hat übrigens noch ein zweites Opfer, denn auch Arali ist nicht ungebunden: Er brütete in den vergangenen Jahren in Hörzhausen. Dort könnte also auch eine Storchendame nach einem Ersatz Ausschau halten müssen, ehe dort Vogelhochzeit gefeiert wird.