Regensburg
Taucher finden keine Spur

Malina Klaar bleibt verschwunden Polizei geht auch ungewöhnlichen Hinweisen nach

24.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:25 Uhr

Regensburg (DK) Am Freitagmorgen versammeln sich erneut Polizei, Medien und einige Passanten am Regensburger Donau-Ufer, um nach der vermissten Malina Klaar zu suchen. Wieder reagiert ein Leichenspürhund an der Stelle, an der auch die drei Spürhunde am Donnerstag angeschlagen haben.

Die Reaktion der Hunde könnte ein erster Hinweis sein. "Sicher kann man aber nicht sein", sagt Kriminalhauptkommissar Armin Bock, Sprecher der Kripo Regensburg. Die Hunde haben erst einmal einen Geruch wahrgenommen, den sie kennen, auf den sie trainiert sind. "Letztendlich weiß man aber immer noch nicht, wo dieser Geruch herkommt, von wem dieser Geruch stammt." An dieser Stelle sind auch Zuleitungen aus dem Stadtgebiet da. Da können durchaus auch solche Gerüche in das Wasser hineinkommen", sagt Bock. Die Tiere können nicht unterscheiden zwischen Mensch und Tier. Sie reagieren bei einem Tierkadaver genauso wie bei einer Leiche.

Kurz vor Mittag gehen zwei Taucher der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg ins Wasser. Gut eine Stunde lange suchen sie jeden Zentimeter des Ufers ab. Unter Wasser arbeiten sie fast blind. Das Wasser ist kalt und trüb. Kaum mehr als 40 Zentimeter Sicht gibt es an wenigen Stellen. Die Donau kann in Ufernähe zwei bis drei Meter tief sein. Gegen 13 Uhr erklärt Pressesprecher Bock: "Es gibt keine weitere Spur."

Die Spurensuche treibt mitunter seltsame Blüten. So will ein Seher Visionen über den Verbleib der jungen Frau gehabt haben. "Wir gehen jedem Hinweis nach", sagt Bock. "Auch solchen. In welchem Zusammenhang sie mit dem Fall stehen, wissen wir erst nach der Prüfung." Zeugen wollen die 20-jährige Studentin außerdem an einem Parkplatz nahe der Tschechischen Grenze gesehen haben.

Klaars Verschwinden gibt der Polizei einige Rätsel auf. "Wir wissen immer noch nicht, in welche Richtung sich dieser Fall entwickeln wird", sagt Bock. Sie kann durchaus Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein. "Um das zu klären, brauchen wir die Malina."

Auch die Angehörigen werden umfassend von der Polizei betreut. Die Familie soll laut Medienberichten selber Kontakt zu tschechischen und polnischen Behörden aufgenommen haben. Bock will das nicht kommentieren. Diesen Hinweis kenne er nicht. "Wir tun aber alles um Malina zu finden", sagt er. "Deshalb sind die Maßnahmen so intensiv und auch Landesgrenzen kein Hindernis."

Die Suchaktion endet, ohne dass Malina Klaar gefunden wurde. Weitere Aktionen hängen von der Auswertung der gut 70 neuen Hinweise aus der Bevölkerung ab. "Wir werden uns dabei auch mit den Kollegen in Tschechien abstimmen", sagt Polizeioberkommissar Albert Brück. Außerdem soll ein Hubschrauber das Gebiet zwischen A 93 und dem Stadtgebiet noch einmal großräumig überfliegen.

Malina Klaar war am Sonntagmorgen nach einer Party nicht in Ihrer Wohnung angekommen. Sie verschwand auf dem Heimweg. Ihr letztes Telefonat führte sie vom Stadtpark aus.